Mainz Kultur - Kunst, Musik, Film und Literatur im April

Expressiver Gesang, mal zart, mal aufbegehrend, immer pur und unverstellt, treibende Rhythmen und ein außergewöhnlicher Gitarrenstil: Das sind die Markenzeichen von WALLIS BIRD. (Siegessäule). Sie setzt sich für Frauen- und Transsexuellen-Rechte ein, gegen Rassismus und Ungerechtigkeit, für Akzeptanz und konstruktive Konfliktlösung. Am 2. April gastiert die irische Musikerin in der Altmünsterkirche im Rahmen des Konzertformats Kassettendeck. Ab 19 Uhr öffnet der Einlass, bevor die Künstlerin ihre aktuelle Musik und die charakteristische Mischung aus Irish Folk, Rock, Pop und Soul präsentiert.

Anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens lädt die Schule des Sehens der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom 3. bis zum 5. April zu einem öffentlichen Vortragsprogramm in der Reihe "Junges Forum für Sammlungs- und Objektforschung" ein. Hier präsentieren junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen ihre Forschungsthemen im Hinblick auf die Frage, wie Wissen anhand konkreter Artefakte sichtbar gemacht werden kann. Dabei geht es sowohl um methodische Überlegungen als auch um praktische Beispiele, die exemplarisch zeigen, wie Objekte und Sammlungen als materielle Wissensspeicher in der wissenschaftlichen und/oder künstlerischen Vermittlung eingesetzt werden können.

Am 04. April findet die erste bundesweite Nacht der Bibliotheken statt – und damit auch zum ersten Mal in Mainz! Unter dem Motto "Wissen.Teilen.Entdecken" öffnen große und kleine Häuser zu später Stunde ihre Türen und laden Besucher:innen aller Altersklassen ein, die vielfältigen Angebote mit einem bunten Programm an Veranstaltungen, Workshops, Lesungen und Führungen neu zu entdecken. Mit dabei sind die Wissenschaftliche Stadtbibliothek, die Öffentliche Bücherei - Anna Seghers, die Martinus-Bibliothek, die UB Mainz, die Patientenbücherei der Universitätsmedizin Mainz, das Kabarettarchiv, die Bibliothek der HS Mainz, die Bücherei am Dom sowie die KöB St. Alban und Marienborn.

Die in Berlin lebende Schriftstellerin Annett Gröschner ist die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2025. "Originell und erfahrungssatt" nennt die Jury das vielfältige Werk der Autorin, deren "Erzählungen, Essays und Romane sich zu einem dichten Gewebe fügen, in dem sie die deutsche Geschichte auf wache und immer anregende Weise einfängt". Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie den späteren Bestseller "Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat", in dem sie zusammen mit Peggy Mädler und Wenke Seemann Klartext redet und eine große Gesellschaftsdiskussion entfacht. Im März erschien dann ihr neuester Roman "Schwebende Lasten". Am 04. April findet die erste offizielle Amtshandlung statt: bei der Antrittslesung im LEIZA.

Die "Talking Modern Dance Crew (kurz: TMDC) hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch Tanz zum Publikum zu sprechen. Die Sprache der Bewegung spiegelt Emotionen und erzählt die Geschichten. Mit "LOVE and HOPE" widmet sich TMDC am 05. April in der Kulturschiene zwei zentral menschlichen Motivationskräften einen ganzen Tanzabend: In jedem der ausdrucksstarken Kurzstücke werden unterschiedlichste Facetten der "Liebe" und "Hoffnung" thematisiert. Choreografie und Inszenierung stammen von Luna Olivia Vögeli. Erleben Sie einen mitreisenden zeitgenössischen Tanzabend, indem die Faszination des Modern Dance für alle Zuschauer erfahrbar gemacht wird.

Am 05. April zeigt das CAPITOL Kino in Kooperation mit dem Palliativnetzwerk Mainz in einer einmaligen Sondervorstellung im Rahmen der Filmreihe "Unheilbare Erkrankung, Sterben, Tod und Trauer im Film" den Film "Du wirst mich in Erinnerung behalten", einen Film über einen alternden Geschichtsprofessor, der zwar noch jedes Detail aus dem Trojanischen Krieg kennt, seine eigene Tochter aber nicht mehr. Die daraus folgenden Verwicklungen sind höchst tragisch und auch ein bisschen lustig. Im Anschluss findet ein von Prof. Dr. Michael Albus moderiertes Filmgespräch mit Expert:innen und dem Publikum statt.

Der aktuelle Jahrgang des Gutenberg Jazz Collective - eine internationale, hochkarätig besetzte Jazz-Formation - trifft für sein viertes und letztes Konzert am 08. April im Kulturclub schon schön auf die Ausnahme-Saxofonistin Melissa Aldana. Aldana hat am Berklee College of Music studiert und sich schnell einen Namen in der US-amerikanischen Jazzszene gemacht. Das ganze Projekt ist Teil des Jazz Campus Mainz, den Prof. Sebastian Sternal dank eines Fellowships des Gutenberg Forschungskollegs der Johannes-Gutenberg Universität Mainz ins Leben rufen konnte. Im Rahmen von GJC-Extended wird die Band für dieses Konzert um eine:n Mainzer Studierende:n erweitert.

Seit kurzem sind Mainz und die am Schwarzen Meer gelegene Hafenstadt Odessa Partnerstädte. Die ukrainische Stadt mit knapp über einer Million Einwohnern (Stand 2019) ist die bedeutendste Hafenstadt des Landes und wurde 2023 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Obwohl Odessa eine relativ junge Stadt ist, verfügt sie über eine reiche Vergangenheit. Eine neue Ausstellung im Stadthaus Große Bleiche zeigt ab dem 09. April das Leben deutscher Immigrant:innen, die im Laufe der Jahrhunderte in Odessa gelebt haben und unterstreicht den kosmopolitische Charakter unser ukrainischen Partnerstadt.

Im Rahmen der Reihe "Wissens Bisse" sprechen Prof. Katharina Landfester, Direktorin am MPI für Polymerforschung und Korallenforscher Jonathan Jung am 10. April über ein aktuelles Thema: Mikroplastik ist in aller Munde, aber was hat das mit Korallen zu tun? Schwächt Mikroplastik die Korallen? Was ist Mikroplastik? Diese und andere Fragen erörtern die beiden Wissenschaftler in einem entspannten Dialog und geben Einblicke in ein komplexes Forschungsgebiet. Eine kleine Korallen-Ausstellung und die Möglichkeit, den Kunststoff Bildungspfad vor und nach der Veranstaltung zu erkunden, runden den Diskussionsabend ab.

Johannes Gutenberg, Man of the Millennium, und wichtigster Impulsgeber des letzten Jahrtausends hat die Entwicklung der Menschheit so nachhaltig beeinflusst wie kaum ein anderer. Was genau hat er erfunden? Was haben seine Erfindungen bewirkt? Und wie prägt sein Vermächtnis Mainz heute? Entdecken Sie bei "GUUDE JOHANNES - 625 Jahre Johannes Gutenberg – Weltmarke oder alter Hut?" die Wirkungsgeschichte und Bedeutung des größten Sohnes der Stadt Mainz. Die Vernissage am 10. April bildet den Auftakt zum Jubiläum "625 Jahre Gutenberg", mit dem die Stadt Mainz den Jahrtausenderfinder, dessen Geburtsjahr auf das Jahr 1400 festgelegt wurde, feiert.

Seit 100 Jahren begeistern Disney-Klassiker mit ihren magischen Geschichten, die von beeindruckenden Soundtracks untermalt sind. Regelmäßig werden die Scores mit Oscars und Grammys ausgezeichnet. Am 12. April präsentiert das Gismo Graf Trio im Weingut Becker mit "Moments with the Mouse" eine Hommage an die zauberhafte Welt von Disney, indem es bekannte Songs aus den Filmen neu arrangiert und im Gypsy-Jazz-Stil auf die Bühne bringt. Ohne große Bühnenshow und ohne Spezialeffekte kommen sie mit nur zwei Gitarren und einem Kontrabass daher und werden den Fuchsbau zum Kochen bringen!

Die in Würzburg geborene und mittlerweile sowohl in Mainz als auch am Bodensee tätige Künstlerin Nikola Jaensch ist vor allem für ihre innovative Freie Handzeichnung und komplexe Collage-Technik bekannt. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Mainzer Stadtdruckerpreis, der Woldemar Winkler-Preis Gütersloh und der Kunstpreis des Zonta Club of Mainz. Ab dem 16. April zeigt die Wissenschaftliche Stadtbibliothek einen Querschnitt aus Nikola Jaenschs Schaffen, von ihren neuesten Arbeiten bis hin zu früheren Werkgruppen. Gezeigt werden Künstlerbücher, graphische und malerische Unikate sowie Exemplare aus verschiedenen Editionen.

Die erfolgreiche Beschäftigung mit dem reichhaltigen Repertoire der Chormusik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart hat dem Bachchor Mainz weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein hohes Renommee eingebracht. Das Passionskonzert des Bachchor Mainz am 18. April in der Christuskirche ist aus zwei Gründen etwas ganz Besonderes: Zum einen ist es das Antrittskonzert des neuen künstlerischen Leiters Christoph Siebert, zum anderen markiert es den Konzertauftakt zum Jubiläumsjahr "70 Jahre Bachchor Mainz". Im Jubiläumsjahr widmet sich der Bachchor Mainz in zwei Konzerten nicht nur dem geistlichen Werk Bachs. Vielmehr spannt Christoph Siebert die Bogen über weltliche Vokalwerke der Romantik und anspruchsvolle Vokalmusik des europäischen Barock.

Die Dorfpunks kommen in die Stadt: Vor zwanzig Jahren erzählte Rocko Schamoni die Geschichte eines Dorfpunks, der aus der Einöde ausbrechen muss. Es war seine Geschichte. Doch was geschah eigentlich danach? In Pudels Kern geht Schamoni zurück zu seinen Anfängen: 1986 verlässt er Lütjenburg, um in der großen Stadt das Abenteuer zu suchen. Aus Roddy Dangerblood wird Rocko Schamoni, in St. Pauli trifft er die Goldenen Zitronen und die Einstürzenden Neubauten, gründet mit Schorsch Kamerun den Pudelclub, entdeckt die Hamburger Schule und wird Mitglied der legendären Humorvereinigung Studio Braun. Am 23. April ist er zu Gast Haus der Jugend. Für Fans der Musik, der Szene, der Zeit.

Eigentlich setzt das Foodsharing-Café "krumm und schepp" sich dafür ein, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Gleichzeitig möchte man etwas daran ändern, dass es in Mainz immer weniger Raum für (Sub-)Kultur gibt. Also hat man quasi nebenbei einen Raum für kulturelle Veranstaltungen wie kleine Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen oder Podiumsdiskussionen geschaffen. Am 24. April findet die (erste) Lyrik- und Prosalesung "Zwischen uns träumen Worte" statt. Freuen Sie sich auf Texte von Jana Fuchs, Lisa Goldschmidt und Julia Grinberg sowie (Folk-)Songs von Jonas Noack.

Im Jahr 2025 steht die Kultur unter dem Motto "Forever Young?". Das große Kulturfest zur Eröffnung findet vom 25. bis zum 27. April am Rheinufer statt! Die Besucher:innen dürfen sich auf Musik, Theater, Tanz, Lichtkunst, einen Weltrekord und viele weitere Überraschungen freuen. Auch für Essen und Trinken wird selbstverständlich bestens gesorgt sein. Das Fest findet am Mainzer Rheinufer vom Fischtor bis zur Malakoff-Terrasse, im KUZ und in den Kammerspielen statt. Das Kulturfest für die ganze Familie bringt Groß und Klein zusammen und ist gleichzeitig der Auftakt für den Open-Air-Sommer in Mainz.

Die Förderateliers Waggonfabrik der Stadt Mainz gibt es seit 1998. Hier erhalten junge Mainzer Künstler:innen für einen gewissen Zeitraum einen (günstigen) Arbeits- und Präsentationsraum. Am 26. (von 14 bis 20 Uhr) und 27. April (12 bis 18 Uhr) ist es wieder soweit: das alljährliche "Spring Opening" steht auf dem Programm, bei dem die derzeitigen "Mieter" der Ateliers ihr Können zeigen. Neben einem Blick in die verschiedenen Ateliers erwartet die Besucher:innen sonntags ab 17 Uhr auch eine Kunst-Tombola.

Am 4. Juni 2019 wurde ein Sarkophag geöffnet, der zuvor bei Ausgrabungen in der Mainzer Johanniskirche gefunden worden war. Der Restaurator Matthias Heinzel war an dem Tag dabei und an den nachfolgenden Untersuchungen beteiligt. Im Rahmen der "Frühlingsvorträge im LEIZA" zeigt Heinzel am 29. April auf, wie durch die Analyse von Textilien gewonnene Indizien sich zu einem Bild fügten, das nur einen Schluss zuließ. Im Anschluss an den Vortrag lädt dich der Freundeskreis zu einem Umtrunk ein. Die "Frühlingsvorträge" spiegeln die besondere Expertise des LEIZA im Bereich der Restaurierung ebenso wider wie die große Bandbreite seiner archäologischen Forschungen.

Die Architektur der 1970er bis 2000er Jahre in Mainz ist geprägt von einem stilistischen Gewirr: mal postmodern mit historischen Zitaten, mal mit technischen Fassaden. Kaum ein anderes Gebäude verkörpert das neue architektonische Selbstverständnis der Jahre 1970 bis 2000 besser als die skulpturale Dachkaskade des Erbacher Hofes. Die Initiative "Die Betonisten" ist am 30 . April zu Gast in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek und freut sich ihr Buch "Mainz 1970–2000. Das neue Selbstverständnis in der Architektur" vorzustellen und hofft, Architekturinteressierte, Fachleute und die breite Öffentlichkeit an diesem Abend begrüßen zu dürfen.

Am 30. April gibt es eine Lesung mit Musik im Hafeneck Mainz: "Zwei Wirte & ein Pianist" mit Karl Nagel am Piano und Sänger Kristoph Kaster. Der Pianist und Komponist Karl H. Nagel begann seine Laufbahn als Jazzmusiker mit dem Quartett "Curare". 1983 war die Band Preisträger bei den renommierten Hockenheimer Jazztagen. Daraus entstand das Karl H. Nagel Trio mit Joe Schulz am Schlagzeug und Ralf Cetto am Bass, eine Formation, die über 25 Jahre in unveränderter Besetzung Erfolge feierte. Das Trio hatte Auftritte in ganz Deutschland und im westeuropäischen Ausland, allein in den letzten 10 Jahren führten fünf Tourneen nach Irland.