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Historischer Mainzer Frauenkalender

Seit 1990 erscheint unser historischer Mainzer Frauenkalender. Damit werfen wir jedes Jahr zwölf neue Blicke auf die Lebensgeschichte von weiblichen Persönlichkeiten, auf die Geschichte von Frauenorganisationen oder auf einzelne bedeutsame Ereignisse.

33 Jahre Kalender "Blick auf Mainzer Frauengeschichte" - digitales Lesebuch erschienen

Frauenkalender 2023 - leider VERGRIFFEN!

frauenbuero
© Frauenbüro

Blick auf Mainzer Frauengeschichte - ein bundesweit einmaliges Projekt

Jeweils zwölf Blicke auf die Lebensgeschichte von weiblichen Persönlichkeiten, auf die Geschichte von Frauenorganisationen oder auf einzelne bedeutsame Ereignisse sollten es werden. Für das Jahr 1991 erschien der erste Wandkalender; seitdem gibt es jedes Jahr zwölf Blicke auf und Einblicke in die vielfältige und doch weitgehend unbekannte Mainzer Frauengeschichte. Das Konzept des Kalenders folgt einem einfachen Prinzip:

  • porträtiert werden ausschließlich verstorbene weibliche Persönlichkeiten
  • erinnerungswürdig sind nicht nur die großen Persönlichkeiten oder Ereignisse
  • erinnerungswürdig ist besonders auch die Alltagsgeschichte
  • jedes Ereignis muss sich duch ein Bilddokument illustrieren lassen.

Frauen mit Beruf und Berufung - 33. historischer Mainzer Frauenkalender erschienen

Seit nunmehr 33 Jahren erinnert der vom Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz erarbeitete Wandkalender „Blick auf Mainzer Frauengeschichte“ an weibliche Persönlichkeiten und Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Nun ergänzen zwölf neue „Blicke“ dieses lokalhistorische Langzeitprojekt. Hauptautorin des Kalenders ist wie zuvor Frauenbüroleiterin Eva Weickart; die Beiträge zu ehemaligen jüdischen Schülerinnen der Mainzer Höheren Mädchenschule stammen erneut aus der Feder von Reinhard Frenzel. Im Mittelpunkt für 2023 stehen berufstätige Frauen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Gestaltet wurde der Kalender wie in den Vorjahren von der Mainzer Agentur einfallswinkel. Die Illustrationen stammen erneut von Jan Pieper.

Die Porträtierten

Den Anfang im Kalender macht ein Blick zurück auf die Bemühungen der damaligen frauenbewegten Mainzerinnen um die frauenpolitische Bildung Anfang des 20. Jahrhunderts. Genau wie heute boten sie Vorträge und Diskussionsveranstaltungen – und nicht selten luden sie dazu bekannte Vertreterinnen führender Frauenorganisationen nach Mainz ein.
Erinnert wird zudem an Philippine Koch (1897 – offiziell 1957) Wegen kritischer Äußerungen über das Nazi-Regime bereits einmal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, wurde sie Ende 1944 erneut verhaftet und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Philippine Koch gehört damit zu den Abertausenden von Frauen, die in Ravensbrück entrechtet, gefoltert und ermordet wurden. Die Umstände ihres Todes sind ungeklärt.
Entrechtet und ermordet wurden auch die ehemaligen jüdischen Schülerinnen der Höheren Mädchenschule, Amanda Marx (1881 – 1942) und Anna Maria Hirsch (1920 – 1942). Ihre Lebens- und Leidenswege hat der pensionierte Mainzer Lehrer Reinhard Frenzel nachgezeichnet und damit die Erinnerungen an jüdische Mainzerinnen um weitere Biografien ergänzt.
Lehrerin zu werden, gehörte lange Zeit zu den wenigen Berufsperspektiven für junge Frauen aus dem Bürgertum. Auch Elsa Görtz (1877 – 1965) entschied sich 1894 für diesen Weg. Ihre erste richtige Anstellung als Lehrerin fand sie an der Höheren Mädchenschule in Mainz, entschied sich aber dann 1902, selbst eine Schule zu gründen. Zu ihren wohl bekanntesten Schülerinnen gehörte Netty Reiling, besser bekannt als Anna Seghers. Lehrerin war auch Barbara Prinsen-Eggert (1938 – 2006). Bekannt wurde die Studiendirektorin vom Mainzer Frauenlob-Gymnasium vor allem für ihr Engagement in der Gedenkarbeit, als langjährige Vorsitzende der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz und als Förderin des Wiederaufbaus der Synagoge in Weisenau.
Schauspiel, Hörspiel, Rezitationen, Übersetzungen – das war das Metier von Theamaria Lenz (1889 – 1970). Geboren wurde sie als Theresa Leonardine Elisabeth Staadt in Mainz-Kastel. Unter ihrem Künstlerinnennamen begann sie in den späten 1910er Jahren ihre Laufbahn am Theater und als Vortragskünstlerin.
Es war eine Mischung aus Staatsbesuch und Familienreise: als die 26jährige britische Königin Victoria 1845 durch Deutschland reiste, machte sie mit ihrem Gefolge für mehrere Tage auch in Mainz Station. Begleitet wurde ihr Aufenthalt in der Stadt von allerlei anderen gekrönten Häuptern und nicht zuletzt von der neugierigen Mainzer Bevölkerung.
1927 hatte der Mainzer Hausfrauen-Verein den ehrgeizigen Plan, eine eigene Zeitung auf den Markt zu bringen, die Rheinhessische Hausfrauen-Zeitung. Gedacht als Mitteilungsblatt des Vereins und als Information zu allen Fragen rund um die Haushaltsführung, erschien das Blatt bis zur endgültigen Gleichschaltung 1936. Da hatten sich die Macherinnen der Zeitung längst den nationalsozialistischen Verhältnissen angedient. In Weisenau war die Hebamme Dora Scherf (1897 – 1970) jahrzehntelang eine echte Institution. Rund 3000 Kindern verhalf sie in ihrer dreißigjährigen Tätigkeit auf die Welt, begleitete die Weisenauerinnen vor und nach der Geburt.
Gänzlich andere Berufswünsche hatte Karoline Petzet (1856 – 1919), geborene Bruch. Schon als Jugendliche hatte sie auf der Bühne des Mainzer Stadttheaters gestanden. 1882 kam sie ans großherzoglich-badische Hoftheater in Karlsruhe und spielte dort im Laufe ihrer zweiundzwanzigjährigen Bühnenkarriere beinahe alle damals auf den Spielplänen gebotenen dramatischen Frauenrollen.
Um Frauenrollen ganz anderer Art ging es Theresia Bartsch (1913 – 2007), als sie 1962 in Mainz die Stelle als Diözesanfrauenreferentin antrat und nur kurze Zeit später zusammen mit anderen Frauenorganisationen die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ins Leben rief.


Die Frauenkalender aus den Vorjahren

Frauenkalender 2022

Mit Pionierinnen ins Jahr 2022

Echtes Neuland betrat die gerade einmal 18jährige Henrietta Wimpfheimer, geborene Scheuer, als sie 1854 Mainz verließ und nach Amerika auswanderte. Sie und ihr frisch angetrauter Mann schlossen sich einer Auswanderungsbewegung deutscher Jüdinnen und Juden an – auf der Suche nach einem besseren und diskriminierungsfreieren Leben. Henrietta Wimpfheimer starb im Alter von 103 Jahren 1939 in New York. Wege für Frauen in den Beruf ebnen wollte die gebürtige Mainzerin Tina Frauberger, die sich Ende des 19. Jahrhunderts weit über ihren damaligen Wohnort Düsseldorf hinaus einen Namen als Expertin für Kunststickerei und Textilkunde machte und selbst eine (Berufs-)Schule für angehende Kunststickerinnen leitete. Bekannt wurde sie auch durch mehrere Handbücher zur Herstellung von Stickereien und Spitzen. Dass die wiedergegründete Mainzer Universität nach 1946 ihren Studierenden auch ein sportliches Angebot machen konnte, war im Wesentlichen einer Frau zu verdanken: Barbara Müller. Die ausgebildete Tänzerin und Sportlehrerin wurde zur Initiatorin des Allgemeinen Hochschulsports und zur Mitgestalterin des späteren Fachbereichs Sport. „Als erste Frau in eine Position oder Funktion zu kommen oder auch sie selbst zu schaffen, ist leichter gesagt als getan“, so Eva Weickart, Hauptautorin des Kalenders und Leiterin des Frauenbüros. „Auch wenn die im Kalender porträtierten Frauen in ihren jeweiligen Bereichen erfolgreich waren, frei von Vorurteilen und Widerständen verlief auch ihr Leben nicht. Da ging es ihnen nicht anders als es Frauen geht, die heute Funktionen und Positionen einnehmen und in der Öffentlichkeit stehen.“  Nicht leicht hatten es auch die jungen Frauen, die ab 1894 als erste Sport im Mainzer Turnverein von 1817 treiben konnten. Erst auf Betreiben eines Mannes hatte sich der älteste Mainzer Turnverein für Frauen geöffnet. Welchen Beschränkungen sie noch lange Zeit unterworfen waren, darüber gibt der neue Kalender Aufschluss. Vorkämpferinnen für eine bessere Anerkennung und Bezahlung ihres Berufsstandes waren auch die Frauen im Mainzer Hebammenverein, der sich Ende des 19. Jahrhunderts gegründet hatte. Im September 1904 waren sie stolze Gastgeberinnen des 12. Delegiertenversammlung der Vereinigung Deutscher Hebammen.  Berufliche oder gesellschaftliche Anerkennung gab es erst recht nicht für die vielen in den Mainzer Privathaushalten arbeitenden und lebenden Dienstbotinnen. Für sie und die anderen weiblichen Bediensteten im Großherzogtum Hessen-Darmstadt ließ sich das großherzogliche Paar Victoria Melitta und Ernst Ludwig 1895 anlässlich der Geburt ihrer Tochter Elisabeth eine Auszeichnung einfallen. Dienstbotinnen, die länger als 25 Jahre ununterbrochen bei einer Dienstherrschaft lebten und arbeiteten, konnten für das „Goldene Kreuz für weibliche Dienstboten“ vorgeschlagen werden. Später wurde die Ehrung erweitert um ein mit Brillanten besetztes Goldenes Kreuz für eine mehr als 40jährige Tätigkeit. Zwischen 1895 und 1918 erhielten 160 in Mainzer Privathaushalten beschäftigte Dienstboten diese Auszeichnung für mindestens 25 Jahre „treue Dienste“, 18 von ihnen auch für 40 Jahre. Die allermeisten der in den Haushalten arbeitenden Dienstbotinnen kamen nie in den Genuss einer solchen Belobigung, da kaum eine sehr lange bei ein und derselben Herrschaft beschäftigt war. Dabei war Dienstbotin zu werden, für Mädchen aus armen Verhältnissen oft die einzige Möglichkeit, überhaupt Geld zu verdienen. Doch unausgebildete Kräfte waren in den Haushalten nicht gefragt. Für eine rudimentäre Schulbildung und eine gründlichere Vorbereitung auf ein künftiges Dienstbotinnenleben sorgte ab 1818 die städtische Freischule für Mädchen (und Jungen) aus armen Familien. Wie ihr Schulalltag im ehemaligen Karmeliterkloster aussah, ist ebenfalls im neuen Kalender nacherzählt.  Unverzichtbarer Teil der Blicke auf die Mainzer Frauengeschichte sind die Beiträge des ehemaligen Lehrers des Frauenlobgymnasiums, Reinhard Frenzel, über jüdische Schülerinnen der Mainzer Höheren Mädchenschule. Für den 2022er Kalender geht er den Lebenswegen von Karoline Mayer und Johanna Auguste Rosenthal nach. Karoline Mayer wurde im Alter von 59 Jahren im KZ Treblinka ermordet. Johanna Rosenthal, aus einer evangelischen Familie stammend und durch ihre Heirat mit einem Darmstädter Arzt zum jüdischen Glauben übergetreten, überlebte schwer gezeichnet das Naziregime.   Gestaltet wurde der Kalender wie in den Vorjahren von der Mainzer Agentur einfallswinkel. Die Illustrationen stammen erstmals von Jan Pieper.

Frauenkalender für 2021

Mainzer Bühnenkünstlerinnen aus drei Jahrhunderten

Was für viele Frauen ihrer Zeit undenkbar war, gehörte für Sängerinnen, Schauspielerinnen und Musikerinnen im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert zum Alltag: Sie standen im wahrsten Sinne des Wortes im Licht der Öffentlichkeit, ernteten Beifall und Bewunderung, reisten in Europa von Engagement zu Engagement, heirateten, ließen sich scheiden - und verdienten ihr eigenes Geld. Doch Künstlerin zu sein, war auch damals ein harter Beruf und bestand genauso wenig aus purem Glanz und Glamour wie heute. Erfolg stellte sich noch nie von allein ein und schon gar nicht dauerhaft ein. Daher ist dieser neue Kalender nicht nur den längst vergessenen Schauspielerinnen, Sängerinnen und Musikerinnen gewidmet, sondern auch allen Künstlerinnen, die heute aufgrund der Pandemie um ihre Existenz bangen müssen. Neben den Biografien von elf Künstlerinnen bietet der Kalender auch ein Porträt der ehemaligen jüdischen Schülerin der Höheren Mädchenschule, Adelheid Benfey.

Mainzer Frauenkalender 2020

Blatt für Blatt Mainzer Frauengeschichte 30. Kalender „Blick auf Mainzer Frauengeschichte“

Gewidmet ist der 30. Kalender insbesondere im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Mainzerinnen aus jüdischen Familien. Konnte sich die in Mainz geborene Ärztin Emy Anna Metzger ebenso wie die Sängerin Alice Kassel noch ins Exil in die USA retten, wurden die gerade einmal 15jährige Trude Hirsch und auch die 60jährige Ella Deutsch von Mainz aus deportiert und kamen vermutlich im Vernichtungslager Treblinka ums Leben. Ein Opfer der Shoah wurde auch die Pianistin und Musiklehrerin Ella Barbara Mannheimer.

Mit den fünf neuen Porträts sind in 30 Jahren rund 70 Lebensgeschichten ausgegrenzter, verfolgter, vertriebener oder ermordeter Frauen und Mädchen erschienen.

Daneben geht der neue Frauenkalender der Geschichte des 1898 gegründeten Vereins zur Verbesserung der Frauenkleidung nach, beleuchtet die Arbeit des Mädchenvereins zur Unterstützung weiblicher Dienstboten und zeigt, wie Anfang des 20. Jahrhunderts haushaltsnahe Dienstleistungen organisiert wurden. Einzelporträts der Mainzer Schriftstellerin Inge Reitz-Sbresny, der Sozialpolitikerin Otti Gerber, der Journalistin und Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Hertha Sturm und der Initiatorin der im Jahr 1900 gegründeten Rechtsschutzstelle für Frauen, Elisa Bernays, runden die zwölf neuen Blicke auf die Mainzer Frauengeschichte ab.

Fester Bestandteil des historischen Wandkalenders sind seit 1991 die biografischen Arbeiten des ehemaligen Mainzer Lehrers Reinhard Frenzel über jüdische Schülerinnen der Höheren Mädchenschule, der Vorläuferin des heutigen Frauenlob-Gymnasiums. Gestaltet wurde der 30. Kalender von der Mainzer Agentur einfallswinkel.

Mainzer Frauenkalender 2019

Auch für 2019 hieß es wieder: Blick auf Mainzer Frauengeschichte! Mit dem inzwischen 29. historischen Kalender setzt das Frauenbüro der Landeshauptstadt die Entdeckungsreise zu weiblichen Persönlichkeiten und prägenden Ereignissen der Stadtgeschichte fort. Im Mittelpunkt stehen für 2019 politisch aktive Frauen und Kulturschaffende. Politisch interessiert war auch die überwiegende Zahl der wahlberechtigten Mainzerinnen, als sie am 19. Januar 1919 an der Wahl zur Verfassungsgebenden Nationalversammlung teilnahmen und damit erstmals nach Einführung des Frauenwahlrechts von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen konnten. Daran erinnert der Kalender ebenso wie an Frauen, die zu ihren Lebzeiten durchaus bekannt waren, aber schnell in Vergessenheit gerieten.</p>Zu den Frauen, die zu ihren Lebzeiten durchaus bekannt waren, aber schnell in Vergessenheit gerieten, gehört die in Mainz geborene Violinistin Martha Heiden, Geburtsname Heiden-Heimer, verheiratete Levi. Bis 1933 war sie eine aktive Mitgestalterin des Frankfurter Musiklebens, danach konnte sie wie alle jüdischen Künstlerinnen und Künstler nur noch mit großen Schwierigkeiten auftreten. Die Naziherrschaft hatte auch große Auswirkungen auf das Leben der Gewerkschafterin Clara Sahlberg. Sie prägte als Gewerkschaftssekretärin in den 1950er Jahren maßgeblich in Mainz und Rheinland-Pfalz die gewerkschaftliche Frauenpolitik. Aktiv mitgestalten wollte auch die Sozialdemokratin Lina Herrmann. Sie steht für viele Frauen, die sich schon in den 1920er Jahren ehrenamtlich in der Sozial- und Frauenpolitik der Stadt engagierten.

Ganz dem Genossenschaftsgedanken hatte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Gertrud David verschrieben. Die gebürtige Leipzigerin war 1899 treibende Kraft bei der Gründung der Mainzer Spar-, Konsum- und Produktionsgenossenschaft. Später machte sie sich als Filmproduzentin und Dokumentarfilmerin einen Namen.

Die Theaterbühne hingegen war Irmgard Langes Metier. Sie kam 2001 nach Mainz ans Staatstheater und gehörte als Oberspielleiterin zu den damals und heute wenigen Frauen in Leitungsfunktionen an deutschen Theatern.

Um Kunst ging es auch im Leben von Elsa Neugarten. Die angehende Kunsthistorikerin starb bereits 1918 kurz nach Fertigstellung ihrer Doktorarbeit im Alter von gerade einmal 28 Jahren.

Künstlerinnen schlossen sich ebenfalls in Mainz Anfang des 20. Jahrhunderts zu Interessengemeinschaften zusammen. Eine davon war die „Gemeinschaft deutscher und oesterreichischer Künstlerinnenvereine“, kurz Gedok. Die Mainzer Gruppe gründete sich erstmals Ende 1931.

Im Hauptberuf Steuerberaterin, im Nebenberuf Generalkonsulin für Malta und lange Zeit Vizepräsidentin der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft - Hannetraud Schultheiß war über Jahrzehnte hinweg eine echte Mainzer Institution.


Hauptautorin des Kalenders ist Frauenbüroleiterin Eva Weickart, gestaltet wurde er von Alexandra Blei und Janin Liermann, einfallswinkel PartG, die Illustrationen stammen aus der Feder von Seda Demiriz.

Frauenkalender 2018

100 Jahre Frauenwahlrecht und Frauen, die sich in der Mainzer Kommunalpolitik einen Namen machen konnten – zentrales Thema des Mainzer Frauenkalenders für 2018 ist die politische Teilhabe von Frauen am Stadtgeschehen. So erinnern Porträts an die Sozialdemokratin Berta Korn, an Olga Metzger, die mit 92 Jahren noch für die CDU Mitglied des Ortsbeirates Hartenberg/Münchfeld war, an die Beigeordnete Dr. Gisela Thews, an die Stadträtin und Staatssekretärin Dr. Maria Herr-Beck oder an Margarete Scheller, die sich in der FDP engagierte. Nicht weniger engagiert für die Stadt war auch die langjährige Pressesprecherin der Stadtwerke, Dr. Antje Hermanni. Wie die Resonanz in Mainz auf die Einführung des Frauenwahlrechts im November 1918 war, lässt sich ebenfalls im Kalender nachlesen. Das Titelbild des neuen Kalenders aber ziert die allererste weibliche Fastnachtsprinzessin, Hildegard Kühne.

Zum 100-jährigen Bestehen des Mainzer Carneval-Vereins (MCV) im Jahr 1938 bestand das »Prinzenpaar« erstmals nicht aus zwei Männern. Eine ganz andere Hoheit stattete Mainz im November 1860 einen Kurzbesuch ab: Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt Sisi. Sie machte auf ihrer Reise nach Madeira für eine Nacht hier Station, begrüßt von zahlreichen anderen gekrönten Häuptern, österreichischen Militärs und städtischen Honoratioren. Ein weiteres Porträt gilt dem bewegten Leben der in Mainz geborenen Tänzerin und Tanzpädagogin Nini Willenz. Sie gehörte in den 1920er Jahren zu den Neugestalterinnen des Tanztheaters in Deutschland.

Seit 28 Jahren fester Bestandteil des Kalenders sind die von Reinhard Frenzel verfassten Biografien ehemaliger jüdischer Schülerinnen der Höheren Mädchenschule. Der pensionierte Mainzer Lehrer widmet sich für 2018 den Lebensgeschichten von Eugenie Kirchheimer und Maria Eppelsheimer.

Mainzer Frauenkalender 2017

<p>Wussten Sie, dass die Tochter von Therese und Georg Forster, Claire von Greyerz, eine begabte Silhouettenschneiderin war? Oder dass sich bereits 1977 Frauen im ZDF zu einer Frauengruppe zusammengeschlossen haben, um sich für mehr Frauen vor und hinter der Kamera stark zu machen? Wenn nicht, hilft hier der neue historische Wandkalender „Blick auf Mainzer Frauengeschichte“ für 2017 des Frauenbüros. Im Mittelpunkt stehen Mainzerinnen, die sich in ihrer Zeit auf ganz unterschiedliche Art Aufmerksamkeit in Kunst, Kultur und Gesellschaft verschaffen konnten. Der Bogen spannt sich dabei weit vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Porträtiert werden zudem neben den Sängerinnen Margarete Maschmann, Fatima Genoveva Heinefetter und Maria Wilhelmj die Komponistin und Klavierpädagogin Catharina Haass und die Malerin Dora Seige-Schulz. Aufmerksamkeit besonderer Art fanden auch die ersten Frauen, die 1987 bei der rheinland-pfälzischen Schutzpolizei eingestellt wurden und bald darauf auch in Mainz ihren Dienst aufnahmen. Auf eine 30jährige Geschichte kann 2017 das Frauenbüro selbst zurückblicken, und so erinnert ein Kalenderblatt an die Anfänge hauptamtlicher städtischer Frauen- und Gleichstellungspolitik. Rund drei Jahrzehnte frauenlos blieb hingegen der 1823 gegründete Mainzer Verein für Kunst und Literatur. Erst ab den 1850er Jahren konnten sich auch Mainzerinnen dem Vereinsziel „Verschönerung des Lebens durch die Kunst“ anschließen. Fester Bestandteil des Kalenders seit 27 Jahren sind die von Reinhard Frenzel verfassten Biografien ehemaliger jüdischer Schülerinnen der Höheren Mädchenschule. Der pensionierte Mainzer Lehrer widmet sich für 2017 den Lebensgeschichten von Therese Rothschild und der Pianistin Helene Dörner.</p>

Mainzer Frauenkalender 2016

Die junge unbekannte Radfahrerin auf dem Titelblatt des neuen Kalenders „Blick auf Mainzer Frauengeschichte“ lässt es nicht gerade vermuten, doch im Mittelpunkt des historischen Wandkalenders des Frauenbüros der Landeshauptstadt Mainz fürs Jahr 2016 stehen eng mit Mainz verbundene Künstlerinnen und Kultur schaffende Frauen aus drei Jahrhunderten. Und auch die Radfahrerin aus Weisenau dient als Motiv für ein Porträt einer mehr als ungewöhnlichen Frau der Kultur: die 1852 in Mainz geborene österreichische Radfahrpionierin und Journalistin Josa Matzner Edle von Heilwerth.

„Ungewöhnliche Lebensläufe zeichnen auch die anderen Porträtierten aus“, so Frauenbüroleiterin und Hauptautorin des Kalenders, Eva Weickart.

Da ist beispielsweise die in Mainz geborene Architektin und erste Bauhaus-Studentin Tony Simon-Wolfskehl, die noch mit großem Glück die Nazi-Zeit in Belgien überstehen konnte. Völlig anders bewegt verlief das Leben der Tänzerin Elinor Obstfelder, die als 16jährige erstmals auf der Bühne stand. Nach Engagements an Theatern in Deutschland und der Schweiz wurde sie zur Spielzeit 1930/1931 Ballettmeisterin am Mainzer Stadttheater.

Tänzerin, Choreografin und Chefin einer eigenen Tanzcompagnie war auch die gebürtige Amerikanerin Nancy Seitz-McIntyre, die ab 1991 Hauschoreografin an den Mainzer Kammerspielen war.

Als Hochschullehrerin für Druckgrafik und künstlerische Buchgestaltung war Irmgard Haccius ab Ende der 1950er Jahre nicht nur selbst Kunstschaffende, sondern auch Wegbereiterin für angehende Künstlerinnen und Kunsterzieherinnen. Auch für die Koloratursopranistin Gertie Charlent stand in ihrer Mainzer Zeit die Weitergabe ihrer Erfahrungen im Vordergrund. Nach Beendigung ihrer aktiven Bühnenlaufbahn widmete sie sich ab 1980 im Peter-Cornelius-Konservatorium und an der Universität dem talentierten Nachwuchs. Ende des 18. Jahrhunderts wäre beinahe nichts aus der Bühnenlaufbahn der Sängerin und Schauspielerin Therese Eunicke geworden. Doch es kam anders und Eunicke wurde zum Star auf vielen Bühnen Deutschlands.

Porträts der Bildungs- und Frauenbeauftragten der französischen Militärregierung, Geneviève Carrez und der Romanschriftstellerin und Theaterautorin Auguste Arens von Braunrasch runden den Blick auf Kunst und Kultur ab. Ergänzend dazu gibt es eine Erinnerung an der allerersten Internationalen Frauentag in Mainz am 19. März 1911.


Blick auf Mainzer FrauenGeschichte. Mainzer Frauenkalender 1991 bis 2012. Ein Lesebuch

Kalenderbroschüre
© Frauenbüro

Blick auf Mainzer
Frauengeschichte
Mainzer Frauenkalender
1991 bis 2012
Ein Lesebuch

Sein 25-jähriges Bestehen hatte das Frauenbüro zum Anlass genommen, noch einmal die vielen kleinen und großen Blicke auf die Mainzer Frauengeschichte in einer Broschüre zusammenzufassen und damit den zahlreichen Geschichtsinteressierten in dieser Stadt zugänglich zu
machen.