Mainz Kultur - Kunst, Musik, Theater und Literatur im April 2021

Im Lockdown endlich mal wieder das #mainzgefühl erleben? Das geht nun auch mit mainzplus DIGITAL. Ob Konzerte, Lesungen, Workshops, Kochshows, Tanz- oder Fitnesskurse - für Spaß im heimischen Wohnzimmer ist gesorgt! Über "mainzplus DIGITAL" wird nicht nur der Mainzer Kulturszene eine Bühne geboten, sondern auch überregionale Künstler:innen präsentieren sich auf der neuen Streaming Plattform. Ob "Kultur aus dem Oster-Eckschrank mit Frederick van der Sonne und Gästen", "Karaoke-Alarm" oder "Glanz auf dem Vulkan" - wir wünschen viel Spaß beim Anschauen, Mitlachen und Mitsingen.

Eine Frau zieht Männerkleider an, um Arbeit zu finden. So geschehen in Mainz von 1919 bis 1931. Zwölf Jahre lang fiel niemanden auf, dass der fürsorgliche Familienvater Joseph Einsmann in Wahrheit eine Frau war und Maria hieß. Mit ihrer Freundin Helene Müller gab sie sich als Ehepaar aus und übernahm für deren Kinder die Vaterrolle. Nach der Enttarnung wurden die beiden Frauen wegen Kindesunterschiebung angeklagt. Barbara Trottnow hat die außergewöhnliche Geschichte 1995 schon einmal mit einer Schauspielerin nacherzählt. Jetzt ergänzt sie die Szenen mit Aussagen von Zeitzeug:innen - und fragt, ob Frauen wirklich so weit gehen müssen, um gut bezahlte Arbeit finden und eigenständig leben zu können.

"Lights in White Satin" ist ein LICHT-Projekt, das in drei Städten gleichzeitig realisiert wird: in Mainz, Frankfurt und Wiesbaden. Die Ausstellung in Frankfurt steht für das weltliche Licht, die in Wiesbaden für das religiöse Licht, die Mainzer Kunst Galerie für Kunst als Licht(blick) und der Isis-Tempel Mainz für das spirituelle Licht. Das Projekt spielt damit, dass viele Menschen das Wort "Nights" mitlesen und assoziieren werden. Die Ausstellung ist noch bis 24. April 2021 zu sehen und ein Herzensprojekt der Mainzer Kunst Galerie, denn: Licht benötigen wir mehr als alles andere nach unserer gemeinsamen Corona-Nacht.

Der Mainzer Autor Jürgen Heimbach wurde 2020 mit dem renommierten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet, ist auch Redakteur der Sendung "Kulturzeit" bei 3sat, hat am Theater gespielt und Regie geführt, eine Theatergruppe begründet, ein Festival ins Leben gerufen und war Mitglied einer Künstler:innengruppe. Anfang März war er Gast in der Sendung "Doppelkopf" von hr2 und hat mit Ursula May über seine Kriminalromane "Die Rote Hand" und "Vorboten" gesprochen, die Hintergründe der Texte, die Musik, die in ihnen eine Rolle spielt und vieles mehr.

Der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Rheinland-Pfalz im Bundesverband e.V. würdigt auch in diesem Jahr mit der Ausstellung "druckFEST 3" den Tag der Druckkunst, der am 15. März begangen wurde. Pandemiebedingt wird in diesem Jahr statt einer Ausstellung in der Galerie eine Online-Ausstellung auf der Homepage zu sehen sein. Folgende Mitglieder des BBK haben sich beteiligt: Nicole Bellaire, Brandstifter, Rita Eller, Katharina Fischborn, Henrike Franz, Klaus Fresenius, Anton Friedt, Marie Gouil, Heuchel & Klag, Vera Kattler, Bernd Koblischeck, Alfonso Mannella, Christine Nicolay, Editha Pröbstle, Ulrike von Quast, Usch Quednau, Aloys Rump, Jan Schröder, Désirée Wickler und Margot Zündorf Breuer.

Dank der "Lichtblicke"-Förderung des Landes Rheinland-Pfalz dürfen (hoffentlich) auch bald wieder Konzerte im "Schick & Schön" gemacht werden. Wegen der aktuellen Infektionsgefahr finden die Konzerte aber vorerst nur als Stream und ohne Publikum statt. Das tut dem Ganzen jedoch keinen Abbruch! Das Team freut sich wie Bolle, die "Klein Aber Schick"-Konzerte, eine seit 2015 stattfindende Livemusikreihe der Mainzer Musikmaschine, wenigstens im Netz zeigen zu können. Auf dem April-Programm stehen Sinu, Good Morning Yesterday, DeWinter sowie Benyonca.

Die Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ darf - Stand heute - seit Kurzem wieder mit Vorreservierung besucht werden. Begleitet wird die Ausstelung im Landesmuseum von einer Vortragsreihe, in der ganz unterschiedliche Aspekte einer Zeit, in der Mainz als Aurea Moguntia im Zentrum der Macht zahlreicher Herrscherdynastien stand, beleuchtet wird. Für den Online-Vortrag am 06. April mit Prof. Dr. Gerold Bönnen gibt es leider nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmenden, daher ist eine verbindliche Anmeldung bis 01.04.2021 erforderlich.

Glücklich sein kann man lernen. Forschungsergebnisse aus der Hirnforschung und der Psychologie sagen: Wir können uns für ein glückliches Leben entscheiden. Die Basis zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit bildet dabei ein achtsamer Umgang mit den eigenen Gefühlen, Mitgefühl und ein wertschätzender Umgang mit sich selbst und anderen. Wie das geht, welche Qualitäten uns unterstützen und welche Erkenntnisse und Lebensentscheidungen dazu beitragen, unser Leben zur Blüte zu bringen, zeigt der "Glückswerkshop" des Dekanats Mainz am 8./12. und 15. April. In diesem Workshop richtet sich der Blick auf eigene Talente und Entfaltungsmöglichkeiten.

Da das Coronavirus die meisten Veranstaltungen und damit die übliche Nutzung der AStA Plakatwände zur Ankündigung von Veranstaltungen aktuell behindert, macht(e) die Kunsthochschule Mainz das Plakatieren selbst zu einer Form der Veranstaltung. Dabei herausgekommen sind großformatige Plakate, die die Wände des AStA auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität bedecken. Die Plakate reflektieren den Zustand der letzten Zeit, Verbindungen zwischen Außen und Innen, Funktionen und Umnutzungen. Der Weg über den Campus wird so zu einem Rundgang. Hängen bleiben sollen die Plakate, bis sie wieder mit Ankündigungen für kommende Veranstaltungen bedeckt sind.

Reinheit und Unreinheit. Ritualbäder. Vorbereitung der Toten auf die Beerdigung. Rituelle Waschung der Hände. Hygiene, gerade in Zeiten von Pandemien. Monumentale Ritualbäder und Frauenschuln in Speyer und Worms oder das Tahara-Haus am Heiligen Sand in Worms boten seit dem 12. Jh. in Stein errichtete Antworten auf diese innerjüdischen Diskurse. Heute sind Mikwaot auch Räume feministischer Diskurse. Und was ist mit der LGBT-Community? In diesem Online-Vortrag am 11. April diskutieren kontrovers, kreativ und kenntnisreich Rabbinerin Dr. Elisa Klaphek, Anna Staroselski, Prof. Frank Stern und Rabbiner Aron Ran Vernikovsky. Anmerkungen und Fragen aus dem Publikum erhalten ausreichend Raum.

Ob Musik und Videos, Filme und Serien, Biografien und Länderinformationen, die eKidz-App zum Lesenlernen, englischsprachige eBooks/Hörbücher oder eMedien und eLearning - bei den digitalen Angeboten der Mainzer Bibliotheken ist für alle etwas dabei. 24 Stunden täglich an 365 Tagen bietet Ihnen die "Onleihe" digitale Medien. Um diesen kostenlosen Service nutzen zu können, benötigt man nur einen gültigen Benutzerausweis der Öffentlichen Bücherei Mainz. Dazugehörige und/oder benötigte eReader können ebenfalls in der Bücherei ausgeliehen werden.

Entdecken Sie die digitalen Angebote des Staatstheaters Mainz! Wie bei einem "echten" Besuch erwartet Sie auch im virtuellen Staatstheater ein buntes Programm für alle Altersklassen: Ein digitales und interaktives Theaterstück für Kinder ab vier Jahren, ein nicht nur musikalischer Blick nach Amerika mit Lars Reichow, Hermann Bäumer und dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz, die Entstehung einer tanzmainz-Produktion, die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs sowie ein Projekt von Vincent Doddemanter, der tief in sein Leben eintaucht und sich auf die Suche nach den Ursprüngen seiner eigenen Sprachlosigkeit macht.

Lyrische Texte stehen oft zu Beginn der Auseinandersetzung mit einem Thema und mit dem vielfältigen Material, das Rita Eller im Schaffensprozess miteinander in Beziehung setzt. Innen und außen, vorne und hinten, ausgeschnittene Formen, die den Blick auf darunterliegende Schichten freigeben, bilden ein Gedanken-, Formen- und Farbenspiel, das die Betrachtenden zum Mit-Denken und Mit-Fühlen einlädt. Durch die unterschiedlichen Bindetechniken verleiht die Künstlerin jedem Buch einen individuellen Charakter. Der besondere Reiz der ausgestellten Werke liegt in der Variation der verwendeten Papiere und Techniken. Wer die Ausstellung von Rita Eller in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek noch nicht gesehen hat - oder noch einal anschauen möchte - kann das nun wieder tun.

Musiker:innen des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz haben für Sie persönlich Titel von Bach über Piazzolla bis Elton John eingespielt. Wählen Sie einfach Ihren Wunschtitel aus, genießen Sie die Musik und unterstützen Sie freischaffende Musiker:innen. So, wie man in eine Jukebox Geld einwirft, freut das Philharmonische Staatsorchester sich über eine Spende an den Nothilfefonds der Deutschen Orchesterstiftung. Im Unterschied zur „normalen“ Jukebox können Sie natürlich selbst über die Höhe des Betrags entscheiden.

Langsam erwacht die Natur aus dem Winterschlaf und die Menschen freuen sich auf die Osterzeit. Um auch an Demenz Erkrankte an dieser Freude teilhaben zu lassen, hat die Öffentliche Bücherei Anna Seghers in den Medientaschen zur Jahreszeit eine bunte Mischung aus Vorlesebüchern, Materialien zur Aktivierung und Beschäftigung sowie Liederbücher zusammengestellt. Eine ergänzende Spieletasche enthält ein Blumenspiel sowie ein „Gelingt-immer“- Puzzle mit Blütenmotiven, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse erkrankter Personen. Die Frühlingstaschen erweitern die bereits vorhandene Auswahl an jahreszeitlich unabhängigen Aktivierungstaschen der Bücherei. Alle fertig gepackten Taschen sind auch während des Lockowns entleihbar.

Feierabend und noch wissensdurstig? In der Reihe Meenzer Science-Schoppe bringen Mainzer Wissenschaftler:innen aktuelle Forschung auf den Tresen, beantworten Ihre Fragen und laden zur Diskussion. Kurz, unterhaltsam und - unter normalen Bedingungen - bei einem gepflegten Schoppe! Am 21. April geht es um Allergien. Diese haben die letzten Jahrzehnte stark zugenommen. Eine mögliche Ursache ist der Einfluss von Luftschadstoffen auf die Allergene und den Menschen. Wie kann man dies erforschen? Wie liegen die Allergene in der Luft vor, wie können sie dort mit Schadstoffen wechselwirken und was machen diese dann im Körper? In ihrem Online-Vortrag erläutert Kathrin Reinmuth-Setzle vom Max-Planck-Institut für Chemie das Ganze aus Sicht der Chemie.

Zeitgenössisches Bauen mit Lehm und Pflanzenfasern steht für ein Bauen der Zukunft, das an der Wirkungsweise der Natur orientiert ist. Darüber hinaus liefert es überzeugende Lösungen für ein gesundes Raumklima und für eine soziale Baupraxis. Das gestalterisches Potential wird auch von der Architektur entdeckt. Beispielhafte Projekte sind ab dem 22. April 2021 im Rahmen der "Think Earth"-Ausstellung im zb Zentrum Baukultur zu sehen. Aufgrund der aktuellen Verordnungen des Landes Rheinland-Pfalz behält man sich vor, die Ausstellung in den digitalen Raum zu verlegen. Bitte informieren Sie sich vorab beim Veranstalter.

Noch muss der Spielbetrieb der Junge Bühne Mainz aufgrund des aktuell geltenden Corona-Lockdowns pausieren. Doch viele neue Ideen warten bereits darauf, in der Saison 2021 realisiert zu werden. Solange heißt es: Willkommen im Digitalen Theatersaal! Während des "Lockdown light" hat man bewusst auf digitale Ersatzprogramme verzichtet, um auf den unbefriedigenden politischen Umgang mit "Kunst und Kultur" aufmerksam zu machen. Nun öffnet das Theater Junge Bühne Mainz doch wieder seinen Digitalen Theatersaal und präsentiert erneut ausgewählte Video-Mitschnitte von Theaterproduktionen in den Sparten "Schauspiel" und "Kindertheater" in voller Länge.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben zu persönlichen Einschränkungen geführt, die bislang kaum denkbar waren. Und so lange nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, müssen die Ansprüche von einzelnen Bevölkerungsgruppen, aber auch Staaten, abgewogen werden. Über die ethischen und rechtlichen Herausforderungen der aktuellen Pandemie, Parallelen und Unterschiede der Herausforderungen und ihrer Antworten in der Geschichte diskutieren drei ausgewiesene Experten: Prof. Dr. Volker Erb, Prof. Dr. Norbert W. Paul und Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel. Die Aademie der Wissenschaften lädt alle ein, am 23. April per Zoom an der Diskussion teilzunehmen. Die Veranstaltung wird zudem live auf YouTube übertragen.

„Wahrnehmung“, „Bewusstsein“ und „Vernetzungen“ sind die entscheidenden Konstanten in Joachim Koesters Denken und Schaffen. Sie bilden gleichermaßen Impuls wie Ergebnis seiner künstlerischen Arbeit. Seine Fotografien, Video-, Soundarbeiten und Installationen kommen formal sehr reduziert daher, fächern sich aber Schritt für Schritt in ihrem immensen, netzwerkhaften Bedeutungsspektrum auf. Der Gang durch Joachim Koesters Ausstellung ähnelt dem Streifzug durch vernachlässigte, verlassene oder unbekannte Ortschaften – der Psyche, des Körpers, der Stadt, dem Kosmos. Der Künstler selbst bezeichnet den Rezeptionsprozess der Werke als „Einatmen der Ausstellung“: Räume und Werke körperlich erfassen; aufnehmen, was die Atemzüge in die Sinne treiben. Nach vorheriger Anmeldung kann die Ausstellung in der Kunsthalle nun endlich besichtigt werden.