Wissen Sie die Antwort?
Universitäts-Professor Dr. Dr. Reinhard Urban kennt die Antwort:
Lachen an sich wird landläufig als "gesund" angesehen, da nicht nur eine ganze Menge Muskeln bewegt werden, sondern natürlich auch die Psyche sich in einem Zustand befindet, der eher dem Wohlfühlen denn Ärger, Stress oder anderen negativen Stimmungen zuzurechnen ist.
Eine "Überdosis" Lachen?
Betrachtet man es aber rein anatomisch und physiologisch, so könnte man durchaus auch auf die Idee kommen, dass, wie bei sehr vielen Situationen und/oder Substanzen, die der Mensch erleben oder sich einverleiben kann, beim Überschreiten einer bestimmten Dosis die positiven Wirkungen in negative Wirkungen umschlagen.
Schon Paracelsus hat im 15. Jahrhundert genau diese Problematik erkannt: "Dosis sola facit venenum". Eine Überdosis Lachen könnte somit durch die Muskelarbeit zu einer relevanten Erhöhung der Körpertemperatur und damit Beschleunigung des Stoffwechsels und gleichzeitigem Flüssigkeitsverlust sowie gegebenenfalls einer krampfartigen Paralyse des Zwerchfells und damit bei entsprechend anhaltendem Lachen durchaus zu einem lebensbedrohenden Zustand führen.
Wirkungsvolle Begleiter
Mit dem Januar und dem Gardeumzug bereits an Neujahr hat eine Zeit begonnen, in der, außer bei ausgesprochenen Fastnachtmuffeln, mannigfach Anlass zu anhaltendem Lachen bestehen könnte. Dies umso mehr, als bei der diesjährigen sehr kurzen Kampagne ab jeweils Donnerstag bis Sonntag Dauerlachen möglich ist. Dennoch muss man sich keine Sorgen machen, dass hierdurch der beschriebene lebensbedrohende Zustand eintreten könnte.
Vollständig unabhängig von wissenschaftlichen Überlegungen, wie man dem Problem begegnen könnte und mit seit jeher angewandten überlieferten Präventionsmaßnahmen ist man dieser Gefahr im Mainz wirkungsvoll begegnet. Wie anders könnte man sich sonst erklären, dass gerade zu Gelegenheiten in denen Lachen in Überdosis unmittelbar zu erwarten ist, Weck, Worscht und Woi die wichtigsten Begleiter der gefährdeten Personen waren, sind und auch zukünftig sein werden. Mögliche Bedenken aus ernährungsphysiologischer Sicht können dabei problemlos außer Acht bleiben, da zum Lachen ja oftmals noch Tanzen und damit noch mehr Muskelarbeit, Flüssigkeits- und Kalorienverlust hinzukommt.
Fasst man somit die Literaturrecherche zum Thema "Tot- oder Kaputtlachen" zusammen, so kann man sich ohne Bedenken in die Fastnachtszeit stürzen und von Herzen anhaltendem Lachen hingeben.
Über den Wissenschaftler
Universitäts-Professor Dr. Dr. Reinhard Urban ist Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz - und passionierter Fastnachter!