Fahren in deutschen Umweltzonen: Umweltplakette für ausländische Fahrzeuge 

Einleitung

Willkommen auf den deutschen Straßen, lieber internationaler Fahrer! Ihr Fahrzeug steht vor einer Reise durch das schöne Deutschland. Dabei gilt es, ein wichtiges Accessoire nicht zu vergessen: die Umweltplakette. 
 
In Deutschland wurden in vielen Städten seit Ende der 2000er sogenannte Umweltzonen eingeführt, um die Luftqualität zu verbessern. Diese städtischen Zonen dürfen mittlerweile in aller Regel nur noch von Fahrzeugen befahren werden, die eine grüne Umweltplakette gut sichtbar an ihrer Windschutzscheibe tragen. Dies gilt auch für ausländische Fahrzeuge.  

Die grüne Umweltplakette, auch Feinstaubplakette genannt, zeigt an, ob das Fahrzeug die Umweltnormen für Emissionen erfüllt. Die Plakette ist selbsthaftend und wird vom Fahrzeughalter selbst auf die Windschutzscheibe des Fahrzeugs geklebt.  

Warum gibt es Umweltzonen in Deutschland? 

Umweltzonen wurden in Deutschland eingeführt, um die Luftqualität, insbesondere in städtischen Gebieten, zu verbessern und die Belastung durch Feinstaub und Stickoxide zu reduzieren.  
 
Diese Schadstoffe, die hauptsächlich von Kraftfahrzeugen, insbesondere von älteren Dieselfahrzeugen, ausgestoßen werden, können erhebliche gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen haben, einschließlich Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.  
 
Umweltzonen legen fest, welche Fahrzeuge in bestimmten Gebieten fahren dürfen, basierend auf ihrer Emissionsklasse. Fahrzeuge, die nicht den festgelegten Emissionsstandards entsprechen, dürfen die Umweltzonen nicht befahren oder benötigen spezielle Ausnahmegenehmigungen. 

Wo befinden sich Umweltzonen in Deutschland? 

Umweltzonen befinden sich in zahlreichen Städten und Gemeinden in ganz Deutschland. Große Städte wie Berlin, München, Frankfurt, Köln und viele andere haben solche Zonen eingerichtet. Aber auch in kleineren Städten und Gemeinden kann man auf Umweltzonen stoßen. Oftmals umfassen sie das Stadtzentrum oder besonders verkehrsreiche Bereiche.  

Sie wurden eingerichtet, um die Luftqualität in dicht besiedelten Gebieten durch Reduzierung von Feinstaub und Stickoxiden zu verbessern. Die genaue Lage und Ausdehnung der Umweltzonen sowie die jeweiligen Anforderungen an die Emissionsklassen der Fahrzeuge können von Stadt zu Stadt variieren.  

Wir haben eine Liste aller Umweltzonen in Deutschland für Sie erstellt mit Detailinfos zu jeder Umweltzone. 

Welche Fahrzeuge brauchen die Umweltplakette? 

Alle Kraftfahrzeuge (sowohl Pkw als auch Lkw, Busse, Wohnmobile usw.), die in eine deutschen Umweltzone fahren möchten, benötigen grundsätzlich eine Umweltplakette. Dies gilt unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Registrierungsland.  

Das bedeutet, dass auch ausländische Fahrzeuge, die in eine deutsche Umweltzone einfahren möchten, mit einer entsprechenden Plakette ausgestattet sein müssen. Ausgenommen sind hiervon Motorräder und andere Kfz mit zwei oder drei Rädern sowie Oldtimer und Behindertenfahrzeuge.  

Brauchen Elektrofahrzeuge auch die Umweltplakette? 

Elektrofahrzeuge, dazu zählen auch Brennstoffzellenfahrzeuge und Plug-In Hybride, erhalten ohne jegliche Beschränkungen eine grüne Umweltplakette. Sie dürfen daher jederzeit und ohne Auflagen in den Umweltzonen fahren. Allerdings ist es immer noch erforderlich, die grüne Plakette sichtbar anzubringen, um mögliche Verwirrungen oder Bußgelder zu vermeiden. 

Hier finden Sie eine Anleitung zum Anbringen der Umweltplakette.  

Gibt es Ausnahmen für bestimmte Fahrzeuge? 

In Deutschland gibt es für bestimmte ausländische Fahrzeuge Ausnahmen von der Plakettenpflicht in den Umweltzonen.  

Oldtimer, die vor dem 1. Januar 1978 erstmalig zugelassen wurden und einen entsprechenden Nachweis besitzen, sind von der Plakettenpflicht befreit.  

Des Weiteren können Fahrzeuge von Menschen mit bestimmten Behinderungen eine Ausnahmegenehmigung erhalten.  

Fahrzeuge von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten aus dem Ausland, die in Notfällen in Deutschland eingesetzt werden, sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen.  

Halter von im Ausland zugelassenen Oldtimern sollten im Fahrzeug ihren Oldtimer-Fahrzeugpass des Oldtimer-Weltverbands FIVA auslegen, um den Oldtimer-Status nachzuweisen (in Deutschland zugelassene Oldtimer sind hingegen am “H” im Nummernschild erkennbar). 

Wie ist der Ablauf, wenn ich eine Umweltzone befahren will? 

Wenn Sie aus dem Ausland nach Deutschland reisen, benötigen Sie eine grüne Umweltplakette für Ihr Auto, sobald Sie eine Umweltzone befahren möchten.  
 
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um herauszufinden, ob Ihr Fahrzeug für diese Plakette berechtigt ist und wie Sie die Umweltplakette erhalten: 

Fahrzeugtyp und Emissionsstandards prüfen: 

Überprüfen Sie zunächst, welche Euro-Abgasnorm Ihr Fahrzeug erfüllt. Die grüne Umweltplakette wird in der Regel an Dieselfahrzeuge ab Euro 4 und an Benzinfahrzeuge ab Euro 1 vergeben. 

Notwendige Dokumente vorbereiten: 

Um die Plakette zu erhalten, benötigen Sie die Zulassungsbescheinigung Ihres Fahrzeugs. Diese enthält wichtige Informationen über die Emissionseinstufung und andere relevante Daten. 

Erwerb der Plakette: 

Um eine Umweltzone zu befahren, brauchen Sie vorab die Umweltplakette. Diese können Sie in Deutschland an mehreren Stellen, aber auch schon in ihrem Heimatland erwerben. Nähere Informationen zum Kauf der grünen Plakette folgen im nächsten Abschnitt.  

Plakette anbringen

Nach Erhalt der Plakette kleben Sie diese gut sichtbar auf die Innenseite der Windschutzscheibe Ihres Fahrzeugs. Weitere Informationen zum Anbringen der Feinstaubplakette.  

Wo kann ich die Umweltplakette in Deutschland kaufen? 

Es gibt zahlreiche Stellen, bei denen Sie die grüne Umweltplakette für Ihr im Ausland zugelassenes Fahrzeug kaufen können: 

  • Technische Überwachungsvereine wie DEKRA, GTÜ, TÜV Nord und Süd und KÜS 
  • Deutsche Zulassungsstellen  
  • Alle Werkstätten, die die Abgasuntersuchung durchführen dürfen  
  • Online, zum Beispiel in unserem Umweltplaketten-Shop 

Wo erhalte ich die Umweltplakette in meinem Land? 

Sie können die Feinstaubplakette für ausländische Fahrzeuge im Internet bestellen. Hierfür müssen Sie lediglich einige Unterlagen einreichen (z. B. Fahrzeugpapiere in Kopie, Nachweis über den Einbau eines Dieselpartikelfilters).  

Einige ausländische Automobilclubs sowie technische Überwachungsvereine bieten die Möglichkeit, die Umweltplakette für Deutschland in ihrem Heimatland zu beziehen, zum Beispiel: 

  • in Österreich in den Dienststellen des ÖAMTC  
  • in der Schweiz in den Geschäftsstellen des TCS 
  • in Slowenien beim Automobilclub AMZS 
  • in den Niederlanden beim ANWB 
  • in Belgien in den Dienststellen des VAB 

Wie teuer ist eine Umweltplakette? 

Die Kosten für eine Umweltplakette in Deutschland können je nach Anbieter variieren. In der Regel liegen die Preise jedoch zwischen 5 und 20 Euro. Wer die Plakette online bestellt, sollte zusätzlich eventuell anfallende Versandkosten berücksichtigen. 

Kann ich generell ohne Umweltplakette nach Deutschland einreisen? 

Bei der Einreise nach Deutschland wird nicht kontrolliert, ob Sie eine Umweltplakette besitzen, weil Sie sich auch ohne den Aufkleber überall frei bewegen können. Sobald Sie jedoch in eine Innenstadt mit Umweltzone einfahren möchten, benötigen Sie die Plakette. Ansonsten müssen Sie mit einem Bußgeld von 100 Euro rechnen. 

Welche Strafen erwarten ausländische Fahrer ohne Umweltplakette? 

Wenn Sie als ausländischer Fahrer eine Umweltzone ohne die entsprechende Plakette befahren oder Ihr Fahrzeug darin parken, riskieren Sie ein Bußgeld. Aktuell liegt dieses bei rund 100 Euro.  

Diese Regelungen gelten ohne Ausnahme – auch für ausländische Fahrzeuge. Das bedeutet, dass das Fehlen einer Plakette für jeden Fahrer eines deutschen oder ausländischen Fahrzeuges die gleichen Konsequenzen hat.  

Welche Alternativen habe ich, um die Umweltzone zu umgehen? 

Wenn Sie die Umweltzonen in deutschen Städten umgehen möchten – sei es, weil Ihr Fahrzeug keine grüne Plakette erhalten kann oder aus anderen Gründen – gibt es einige Alternativen: 

 
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen: 

Die meisten deutschen Städte verfügen über ein gut ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Diese bieten oft eine schnelle und bequeme Möglichkeit, ins Stadtzentrum zu gelangen. 
 
Park-and-Ride: 

Viele Städte haben Park-and-Ride-Einrichtungen am Stadtrand. Hier können Sie Ihr Fahrzeug abstellen und bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum weiterfahren. 

Fahrradverleih: 

In vielen deutschen Städten gibt es Fahrradverleihsysteme. Das Fahrrad ist oft eine flexible und umweltfreundliche Alternative, um sich in der Stadt fortzubewegen. 

Carsharing: 

Carsharing-Dienste bieten in vielen Städten Fahrzeuge an, die bereits mit einer grünen Umweltplakette ausgestattet sind. Dies kann eine Option sein, wenn Sie nur gelegentlich ein Auto in der Umweltzone benötigen. 

Elektrische Roller oder E-Scooter: 

In den letzten Jahren sind E-Scooter-Verleihsysteme in vielen deutschen Städten populär geworden. Sie sind praktisch für kurze Strecken im Stadtgebiet. 

Elektroautos mieten: 

Wenn Sie ein Auto benötigen, könnte das Mieten eines Elektroautos eine gute Option sein. Elektrofahrzeuge sind in der Regel von den Umweltzonen-Beschränkungen ausgenommen. 

Indem Sie diese Alternativen in Betracht ziehen, tragen Sie nicht nur zum Schutz der Umwelt bei, sondern vermeiden auch mögliche Strafen und sparen sich oft Zeit und Stress im städtischen Verkehr. 

Fazit: Die Bedeutung der Umweltplakette für ausländische Fahrzeuge in Deutschland 

Die Einreise nach Deutschland ohne Umweltplakette am Fahrzeug ist möglich. Sobald Sie aber vorhaben, in eine der zahlreichen Umweltzonen zu fahren oder Ihr Fahrzeug dort zu parken, benötigen Sie eine Umweltplakette. Andernfalls drohen Bußgelder.  

Wir heißen Sie herzlich willkommen in Deutschland und wünschen Ihnen eine gute Fahrt und schöne Reise!