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Teil einer mittelalterlichen Urkunde aus dem Archiv nebst Lupe und Kordel.
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Residenzstädte in der Transformation

Ein neues Buch beleuchtet, wie Mainz und andere Städte den Verlust der Residenzfunktion bewältigten

Was geschah mit Residenzstädten, wenn Herrscher und Hof sie ignorierten, verließen oder verlassen mussten? Diesen dynamischen Prozess des Verlustes der Residenzfunktion untersucht der auf eine Tagung des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung 2021 in Mainz zurückgehende Band anhand von deutschen und österreichischen Städten vom Mittelalter bis in die Neuzeit in interdisziplinärer Perspektive.

Dabei zeigt sich im Vergleich, wie unterschiedlich die Städte mit der veränderten Situation umgingen. Der Verlust musste nicht immer nur einen Abstieg bedeuten, sei es, dass der Herrscher für Kompensationen sorgte oder die Konzentration auf Bildung und Kultur neue Chancen eröffnete. So beschäftigt sich der Band auch mit der Frage, wie das heutige, nicht zuletzt in den Schlössern und historischen Stadtbildern sichtbare kulturelle Erbe ehemaliger Residenzen in einem demokratisch verfassten Staatswesen genutzt werden kann.

Drei Beiträge gehen ausführlich auf Mainz ein.

- Wolfgang Dobras: Handwerk und Gewerbe ohne Hof. Die Folgen des Residenzverlusts für die Mainzer privilegierten Berufe nach 1797.

- Georg Peter Karn: Vom Stadtpalast zum Comptoir. Mainzer Adelshöfe nach dem Ende des Kurstaats.

- Matthias Müller: Maßstab, Herausforderung, Provokation. Das architektonische Erbe der kurfürstlichen Residenzstadt in der bundesrepublikanischen Landeshauptstadt – das Beispiel Mainz.