Löschangriff, Revolution und ein Fassenachter - 175 Jahre Mainzer Feuerwehr

1849 - vor 175 Jahren - gründet Carl Weiser in Mainz aus den Reihen der Turnerschaft und des Arbeiterbildungsvereins ein „Pompier-Corps“, wie damals die Feuerwehren noch vielfach bezeichnet werden. Durch das damals neuartige und leistungsstarke organisatorisch-technische Mensch-Maschine-System „Feuerwehr“ wird die Brandbekämpfung revolutioniert. Erst jetzt werden die Taktik des Löschangriffs, eine erfolgreiche Menschenrettung und eine wirksame Entstehungsbrandbekämpfung möglich. 

1849 - vor 175 Jahren - scheitert auch die bürgerliche Revolution von 1848/49, die ein Jahr zuvor hoffnungsvoll begonnen hatte. Die Gründungsgeschichte der frühen Feuerwehren zeigt eine enge Verknüpfung mit der Demokratiebewegung. Die Mannschaft der Mainzer Feuerwehr setzt sich zur Hälfte aus demokratienahen Vereinen zusammen, die während der „Reichsverfassungskampagne“ in den Reihen des rheinhessischen Freischaren-Bataillons für die persönlichen und bürgerlichen Freiheitsrechte und die nationale Einheit in einem demokratischen Rechts- und Verfassungsstaat kämpfen.

Der Vortrag von Hans-Peter Plattner, Ltd. Branddirektor a.D., wird sowohl die Gründungsgeschichte der Mainzer Feuerwehr und die Verdienste von Carl Weiser als auch die engen institutionellen und personellen Verbindungen zwischen der Demokratiebewegung des 19. Jahrhunderts und den frühen Feuerwehren darstellen. Eine Pop-Up-Ausstellung mit ausgewählten Schriftstücken, Lithografien und historischen Fotografien aus den Beständen des Stadtarchivs zur Geschichte der Mainzer Feuerwehr rundet den Abend ab.