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Pressemeldung

(ab) Die Anna-Seghers-Bücherei zieht an den Gutenbergplatz und damit entsteht im Herzen von Mainz eine moderne Mediathek für alle Bürger:innen der Stadt – diese Vision hat nun die erste Hürde genommen: Am Abend des 15. Dezember befürworteten die zuständigen städtischen Ausschüsse die Projektvorlage, die von Oberbürgermeister Nino Haase eingebracht wurde. Die finale Entscheidung trifft hierüber der Stadtrat am Mittwoch, 17. Dezember.

Neue Mediathek am Gutenbergplatz: Ausschüsse stimmen für Grundsatzbeschluss

In einer gemeinsamen Sitzung haben die zuständigen vier Fachausschüsse sowie der Ortsbeirat Altstadt empfohlen, die Planung für die Weiterentwicklung des Bibliotheksstandorts Mainz voranzutreiben und das Projekt beim Land Rheinland-Pfalz als förderfähiges Infrastrukturvorhaben anzumelden. Ferner sollen, so die Empfehlung, im Haushalt 2026 finanzielle Verpflichtungsermächtigungen über 24,9 Mio. Euro für den Erwerb der Flächen am Gutenbergplatz bereitgestellt werden – sowie 3,0 Mio. Euro für das Inventar.

Oberbürgermeister Nino Haase begrüßte die zustimmende Empfehlung: „Mit einer neuen Mediathek an der Fuststraße rückt die Gutenbergstadt die Medienbildung dorthin, wo sie gehört: ins Zentrum – sichtbar mitten in der Stadt, niedrigschwellig erreichbar und für alle zugänglich. Als ich vor eineinhalb Jahren das Projekt „Zukunft der Fuststraße 2“ verantwortlich übernahm, galt mein Ziel einem modernen Bildungs- und Mediathekstandort, der gleichzeitig auch unsere Innenstadt aufwertet und belebt. Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung Ludwigsstraße reden wir hier von der wohl wichtigsten innerstädtischen Weiterentwicklung der letzten Jahrzehnte. Ich bedanke mich daher bei allen Gremienmitgliedern, die meinen Vorschlag einstimmig unterstützt haben sowie allen Mitarbeitenden der Bücherei und aus meinem Büro für den intensiven, aber nun erfolgreichen Prozess. Die neue Anna-Seghers-Bücherei soll eine moderne Bildungseinrichtung sein, der Gutenbergstadt würdig, und ein Begegnungsort für alle Generationen. Gerade in der aktuellen Debatte um Kommunalfinanzen ist es ein starkes politisches Zeichen für unseren Bildungsstandort, dass wir Wege finden, über Investitionen in unsere Stadt zu beschließen.“

Erlebnisort für Bildung und Kultur

„In der neuen Anna-Seghers-Bücherei sollen Literatur und Wissen, Begegnung und Kreativität auf vielfältige Weise erlebbar werden. Wir werden dort auch einen neuen ‚dritten Ort‘ schaffen“, so betonte Kulturdezernentin Marianne Grosse im Rahmen der gemeinsamen Gremiensitzung. „Die Synergien zwischen Staatstheater und Bibliothek lassen hier wunderbar kreative Entwicklungen zu, die unseren Kulturstandort bereichern werden. Die modernen Arbeitsumgebungen sind zudem ein großer Gewinn für die Mitarbeiterschaft.“

Ziel sei laut Vorlage die Weiterentwicklung zu einer modernen Mediathek: Geplant sind unter anderem eine Kinder- und Jugend-Mediathek, gemütliche Leseecken und moderne Arbeitsplätze, ein Saal für Lesungen und Workshops sowie ein Maker Space für digitale und interaktive Angebote. Auch Formate wie Online-Lesungen und das Streaming von Kulturveranstaltungen werden möglich sein. Künftig soll die Anna-Seghers-Bücherei Teil des neuen Kulturhauses sein, das derzeit am Gutenbergplatz entsteht und in dem auch das Staatsorchester Mainz mit einem Konzert- und Probensaal einziehen wird. So wird die Bibliothek in ein modernes, nachhaltig und energieeffizient betriebenes Gebäude eingebettet.

Gegenüber dem jetzigen Standort der Anna-Seghers-Bücherei an den Bonifatiustürmen wächst die Publikumsfläche gemäß Beschlussvorlage um 60 % und rund 1000 Quadratmeter. Darüber hinaus wird auch die Verwaltung der Bücherei inklusive Werk- und Lagerräumen im neuen Kulturhaus Platz finden, was die Arbeitsbedingungen des Personals ebenso wie die Logistik verbessert. Dies, aber auch der verbesserte energetische Baustandard sorgen für niedrigere Betriebskosten.

Hintergrund

Öffentliche Bibliotheken gelten als bundesweit meistbesuchte kulturelle Einrichtung und bieten allen Altersgruppen und sozialen Schichten – niedrigschwellig und ohne jeglichen Konsumzwang – freien Zugang zu Wissen und Information gemäß Artikel 5 GG, fördern die Sprach-, Lese- und Medienkompetenz, unterstützen die pluralistische und demokratische Meinungsbildung. Als Orte des Austauschs, der Begegnung, der kulturellen, digitalen und gesellschaftlichen Teilhabe leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Stärkung des Gemeinwesens, wirken der gesellschaftlichen Spaltung
entgegen und bereichern das öffentliche Leben.

Die Zentralbibliothek der Öffentlichen Bücherei Mainz – Anna Seghers befindet sich seit 1980 (Erstbezug, noch heute mit einem hohen Anteil der damaligen Ausstattung) mit inzwischen ca. 120.000 gedruckten und audiovisuellen Medien auf einer Fläche von insgesamt 1.600 m² ebenerdig zwischen den beiden Bonifaziustürmen. Die Verwaltung mit 21 Büros, Besprechungsräumen und Lagerflächen (874 m² Gesamtfläche) für ca. 40 Beschäftigte (Mischarbeitsplätze mit wechselnden Einsatzorten und Publikumsdiensten) verteilt sich über 1,5 Etagen im Bonifaziusturm A. Dort durchlaufen ca. 18.000 Neuzugänge jährlich den Geschäftsgang, bevor sie den Nutzenden zur Verfügung stehen können. Der Bedarf hinsichtlich Aufenthaltsqualität und v. a. der Angebote und Fläche der Kinderbibliothek ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.

Mit einem neuen Gebäude am Gutenbergplatz (Fuststraße 2) eröffnet sich die einmalige Gelegenheit zur Schaffung einer modernen Mediathek in zentraler Lage mit einer entsprechenden Außenwirkung. Publikums- und Verwaltungsbereich unter einem Dach ermöglichen eine zeit- und ressourceneffiziente Arbeitsorganisation zum Nutzen aller Beteiligten.

Der Projektentwickler des Objektes Fuststraße 2 hat der Landeshauptstadt Mainz angeboten, Teile des Erbbaurechts an dem Gebäude für 20,75 Mio. € Kaufpreis zu erwerben. Die Flächen erstrecken sich über Untergeschoss, Erdgeschoss und 1. Obergeschoss. Um auch die Verwaltung in räumlicher Nähe zur neuen Publikumsfläche unterzubringen können, werden zusätzlich Erbbaurechte an fünf Wohneinheiten im 2. Obergeschoss des Objekts Fuststraße 2 mit einer Gesamtfläche von ca. 398m² zu einem Preis von 2,47 Mio. € erworben, die sodann als Bürofläche genutzt werden können.

Die jährliche Belastung erhöht sich von derzeit rund 562.000 Euro auf künftig rund 872.000 Euro (bei einer Tilgung über 30 Jahre, einem kalkulierten Zinssatz von 4 % und einer Förderung des Erwerbs in Höhe von 60 %). Beabsichtigt ist, dass der Erwerb der Teil-Erbbaurechte am Gebäude Fuststraße 2 (zwischen Gutenbergplatz und Bischofsplatz) durch Mittel des Rheinland-Pfalz-Plans (Landesgesetz über die Errichtung eines Sondervermögens „Rheinland-Pfalz-Plan für Bildung, Klima und Infrastruktur“ (LGRP-Plan)) gefördert wird. Bei einer höheren Inanspruchnahme von Fördermitteln (ein Förderanteil von mehr als 60%) würde die jährliche Belastung des städtischen Haushalts entsprechend sinken.

Für die Erstausstattung der neuen Bücherei-Räumlichkeiten sind voraussichtlich ca. 2.500.000 bis 3.000.000 € aufzuwenden. Nach Gesprächen durch den Oberbürgermeister sind durch eine bürgerschaftlich getragene Stiftung bereits 200.000 € an Zuschüssen hierfür zugesagt sowie weitere 210.000 € durch ein Crowdfunding in Aussicht gestellt. Weitere positive Gespräche mit komplementären Fördermittelgebern wurden geführt.

Die benötigten Mittel würden voraussichtlich im Jahr 2027 haushaltswirksam werden. Diesem Grundsatzbeschluss werden noch liegenschaftliche sowie kulturplanerische Beschlüsse mit abschließenden Zahlen folgen und im Laufe des nächsten Jahres dem Rat vorgelegt.

Herausgeber

Stadtverwaltung Mainz
Pressestelle | Kommunikation (Hauptamt)
Andreas Behringer
Abteilungsleiter und Pressesprecher der Stadt Mainz
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