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Online-Ausstellung: Preis zur Förderung Mainzer Bildender Künstlerinnen und Künstler 2020

Alle zwei Jahre vergibt die Landeshauptstadt Mainz den Preis zur Förderung Mainzer Bildender Künstlerinnen und Künstler, der die Künstlerinnen und Künstler in ihrem künstlerischen Schaffen unterstützen und ermutigen soll.

Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit dem Ankauf einer Arbeit der Preisträgerin oder des Preisträgers verbunden, die in die Kunstsammlung der Landeshauptstadt Mainz aufgenommen wird. So schreibt der Preis seit seiner ersten Vergabe eine eigene Chronik und dokumentiert die Entwicklung der Bildenden Kunst in Mainz.

Traditionell geben die Kandidatinnen und Kandidaten für jede Vergabe einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen mit einer gemeinsamen Ausstellung im Mainzer Stadthaus (früher im Mainzer Rathaus). Das war 2020 aufgrund der Rathaussanierung und der Corona-Pandemie jedoch nicht möglich.

Der Preisträger 2020, Lukas Gartiser, und die Kandidatinnen und Kandidaten Berit Jäger, Katrin Nicklas und die Künstlergruppe Conhereos, die vom städtischen Beirat für Fragen der Bildenden Kunst nominiert wurden, stellen deshalb ihre Arbeiten digital als Online-Ausstellung zur Verfügung.


Grußwort von Kulturdezernentin Marianne Grosse

Liebe Besucherinnen und Besucher,
liebe Künstlerinnen und Künstler,
meine sehr verehrten Damen und Herren.

Die schwierige Zeit der Corona-Pandemie stellt auch in Mainz liebgewonnene Gewohnheiten und Traditionen in Frage. Was früher selbstverständlich war, ist heute unmöglich. Abstand und social-distancing bringen das Kulturleben an Grenzen, die zuvor noch undenkbar waren. Gleichzeitig zwingt uns diese neue Zeit zum Umdenken und erschafft uns damit neue Räume. Auch wenn uns im Kunstbetrieb die virtuelle Welt momentan noch wenig vertraut ist, so bieten sie uns doch eine Plattform und eine Möglichkeit, die Tradition einer gemeinsamen Gruppenausstellung aller Nominierten des "Preises zur Förderung Mainzer Bildender Künstlerinnen und Künstler" fortzusetzen und zu erleben.

Die digitale Gruppenausstellung zeigt uns ein breites Spektrum der Arbeiten der Nominierten Lukas Gartiser, Berit Jäger, Katrin Nicklas und der Künstlergruppe conhereos, die in der Sitzung der preisvergebenden Jury breit diskutiert wurden. Die Jury hat der gelungenen Auswahl und künstlerischen Qualität höchstes Lob gezollt.

Ganz besonders freue ich mich, Lukas Gartiser als diesjährigen Preisträger des "Preises zur Förderung Mainzer Bildender Künstlerinnen und Künstler" vorzustellen, der die Jury von sich und seiner künstlerischen Arbeit überzeugen konnte und dem ich zu seinem Erfolg sehr herzlich gratuliere.

Ihnen und uns allen wünsche ich einen schönen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung.

Bleiben Sie gesund!

Ihre Marianne Grosse


Preisträger Lukas Gartiser

Künstlerische Position

"Ich zeichne möglichst unmittelbar meine wahrgenommene Umwelt. Im Interesse liegen dabei insbesondere Menschen, Pflanzen und Tiere in deren momentaner Bewegung und Veränderung. Zeichnungen länglichen Formats wie Roll- und Leporello-Zeichnungen vereinen und verschmelzen verschiedene Augenblicke. Miteinander kombiniert, im Raum stehend, hängend oder liegend, werden diese Zeichnungen in raumgreifenden Installationen präsentiert, die körperlich erfahren werden können."


Berit Jäger

Künstlerische Position

"In meinem Werk existiert immer die Bemühung mit sichtbarerer Leichtigkeit auf komplexe Themen der Gegenwart zu reagieren. Die Recherchen gelten dem Alltag und meiner unmittelbaren Erfahrung, in der sich aktuelle Konflikte und Diskurse wie Gender, Globalisierung, Migration, Machttechniken im Neoliberalismus niederschlagen, allerdings in einem flüssigen undefinierbaren Zustand.

Die erlebte Gegenwart ist nicht geordnet, sie ist momenthaft, und in ihr ist alles miteinander verbunden. Erst in einem zweiten Schritt kann meine Kunst vom Betrachter analysiert, sortiert und reflektiert werden. Auf diese Weise möchte ich den Blick auf das Alltägliche schärfen und verbinde aktuelle politische Themen mit privaten Themen.

Die Subjektivität meines Blickes wird dadurch deutlich, dass ich mich immer wieder selbst in Szene setze.

In meinen dreidimensionalen Videoinstallationen wird meine eigene Rolle als Frau, Mutter und Künstlerin verarbeitet.

Mit den Video- und Fotoarbeiten sprenge ich diese Rollenverständnisse und stelle sie in Frage.

Alle Arbeiten sind sehr stark raumbezogen. Es geht immer auch um die Auslotung des Verhältnisses von Körper zu Raum, wobei Räume gesellschaftlich oder physisch gedacht werden können. Beides wird verbunden, indem die Medien ihre Grenze überschreitend

eingesetzt werden. Ein zweidimensionales Video wird beispielsweise wieder in einen Raum projiziert, welcher mitunter für bestimmte gesellschaftliche Strukturen steht (Gefängnis)."

Berit Jägers Arbeiten sind vor allem als Videoarbeiten konzipiert, die über die Homepage der Künstlerin angesehen werden können.


Katrin Nicklas

Künstlerische Position

"Das neugierige Staunen über Prozesse und Zusammenhänge in und mit unserer Umwelt als grundlegendes Interesse sowie die Beschäftigung mit Verhältnissen zwischen Körper, Arbeitswerkzeug und Produkt dienen Katrin Nicklas als Ausgangspunkte für ihre künstlerischen Arbeiten.

In raumgreifenden Installationen untersucht sie unterschiedlichste Formen und Muster durch den Prozess der mehrfachen Wiederholung. Durch diese stetige Iteration einer oder ähnlicher Handlungen nähert sie sich dem Wesentlichen dieser Strukturen an. Dabei schreibt sich die Form in der charakteristischen Haptik der jeweiligen Materialen ein.

Hierbei geht es um das Ergründen einer der Form inhärenten Universalität, aber nicht um die Produktion exakter Kopien. Diese Wiederholungen sind vielmehr eine  Auseinandersetzung mit Mustern als Grundlage des Lebens, die sich beispielsweise als räumliche Wiederholungssequenz von chemischen Strukturen und zeitliche Sequenz von Denkprozessen, Wahrnehmungs- und Verhaltensmustern manifestieren.

Die aus alltäglichen Materialien hergestellten Arbeitswerkzeuge, die diese iterative Auseinandersetzung ermöglichen, werden zum Mittelpunkt von Katrin Nicklas’ Arbeiten und thematisieren zugleich die künstlerische Produktion."


Künstlergruppe conhereos

Künstlerische Position

"Wir – Markus Quiring und Mirko Schwartz – haben im Jahr 2006 die Künstlergruppe conhereos gegründet und erforschen seitdem künstlerisch den öffentlichen Raum.

Unsere Werke stehen im öffentlichen Raum, an Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern etc.

Wir verstehen unsere Konzepte, Plastiken und Rauminstallationen als künstlerische Prototypen, mit denen wir den Raum erkunden und mit denen wir an einem Ort alternative Möglichkeiten des gesellschaftlichen Denkens anbieten.

Dabei betrachten wir die die bereits vorhandene Architektur und ihre Freiräume nicht als einen statischen Bildträger, sondern als gelebten (Aktions-)Raum für Menschen.

Häufig wird gebauter Raum durch materielle und planungsfunktionale Verdichtungen geprägt. Doch gerade diese, auch andere, jeweils spezifische Bedingungen eines Ortes und dessen komplexe räumliche Situationen machen uns neugierig. Sie ermöglichen es uns, künstlerische Praktiken zu erfinden, die ästhetische, soziale und nachhaltige Realitäten schaffen - und ungewöhnliche Raumlösungen.

Wir mit conhereos wollen mit unseren künstlerischen Prototypen Passanten und Nutzer zu einer aktiven Kommunikation in und mit dem Raum auffordern. So machen wir mit unseren Plastiken ein auf die Bedürfnisse des Raumes zugeschnittenes Angebot – und freuen uns maßlos über dessen Nutzung."


Kontakt

Adresse

Kulturabteilung
Zitadelle, Bau A
Am 87er Denkmal
55131 Mainz
Telefon
+49 6131 12-3655
E-Mail
kulturamtstadt.mainzde

Erreichbarkeit

Haltestellen / ÖPNV

Haltestelle: Am Gautor
Linien: 50, 52, 53, 78, 653, 654, 660
Haltestelle: Eisgrubweg
Linien: 70, 71
Haltestelle: Bahnhof Mainz - Römisches Theater
Linien: 64, 65, 66, 93