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Monika Maron, Mainzer Stadtschreiberin 2009

„Ich sagte, es käme mir vor, als sei man in seinem Leben dazu verurteilt, immer wieder die gleichen Fehler zu machen. Selbst wenn man alle äußeren Umstände radikal verändere und glaube, damit die Wiederholung eines bestimmten Konfliktes ein für alle Male verhindert zu haben, stünde irgendwo schon wieder die gleiche Falle bereit, in der man sich unweigerlich fangen werde.“ Monika Maron „Stille Zeile Sechs“ Roman 1991

Als „vortreffliche Wahl einer Autorin mit enormer Reputation und Strahlkraft“, bezeichnet Oberbürgermeister Jens Beutel die Entscheidung der Fachjury, die 1941 in Berlin geborene, später in der DDR aufgewachsene und im Jahre 1988 in den Westen gekommene Autorin Monika Maron zur Mainzer Stadtschreiberin 2009 zu ernennen. „Maron ist eine herausragende Autorin mit klaren Positionen und zahlreichen sehr lesenswerten Veröffentlichungen. Sie stellt eine Schriftstellerin dar, welche die jüngere und länger zurück reichende deutsche Geschichte erlebt, geprägt und erlitten hat - und in ihren Büchern spiegelt. Auf die Begegnung freue ich mich außerordentlich, sie verspricht spannend zu werden.“

Beutel betont, dass „das Werk und das Leben Marons zugleich von vielen Facetten genährt“ werde: „Sie lebte an der Schnittstelle zwischen Ost und West, war in der DDR als nicht linientreue, ,unzuverlässige’ Autorin wenig gelitten, ihre Bücher wurden kaum verlegt, dennoch entschloss sie sich erst sehr spät, in den Westen zu gehen, obgleich Gelegenheiten genug vorhanden waren, das Land zu verlassen oder ihm fern zu bleiben. Sie hing an der Idee der Heimat DDR - und litt zugleich an ihr. Dies spiegelt sich in den Romanen wieder, die von starken Frauen inmitten von politisch überschatteten Lebenswelten oder -lügen erzählen, ob NS-Zeit, DDR-Alltag oder Schimären wie den ,antifaschistischen Schutzwall’. Zugleich gibt sie Frauen in unterschiedlichsten Lebenssituationen eine klare starke Stimme in sehr lesbarer, unterhaltender Weise. Mainz darf sich auf eine spannende Autorin freuen.“

Jury-Mitglied Kulturdezernent Peter Krawietz begrüßt die getroffene Wahl ebenfalls nachdrücklich: „Ich finde es richtig, dass wir nach sechs männlichen Preisträgern nun endlich wieder eine Stadtschreiberin gefunden haben. Monika Maron ist unter den zeitgenössischen Autorinnen ohne Zweifel eine der prominentesten Vertreterinnen, die trotz ihrer hohen Reputation bisher allerdings nicht gerade mit Ehrungen überhäuft wurde. Deswegen empfanden wir es in der Jury als an der Zeit, Monika Maron mit dem Mainzer Stadtschreiberpreis des Jahres 2009 auszuzeichnen. Für sie spricht auch, dass die Jury sehr schnell und einvernehmlich diese Wahl getroffen hat. Monika Maron hat den Preis gestern bereits angenommen. Ich freue mich sehr darüber und bin gespannt auf die Zusammenarbeit mit unserer neuen Stadtschreiberin."