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Odessa

Kurzinformation

Odessa liegt im Süden der Ukraine am Schwarzen Meer, und wurde vor 230 Jahren von Katharina der Großen gegründet. Von Odessa sind es 50 Kilometer bis zur Grenze nach Moldawien, 180 Kilometer bis zur Krim und 443 Kilometer bis nach Kiew. Sie ist eine noch sehr junge Stadt, die viele Einwohner:innen zählt, 2020 waren es noch eine Million. Derzeit ist die Bevölkerungsdichte kriegsbedingt auf 891 000 Einwohnende gesunken.

Geschichte

An der nördlichen Schwarzmeerküste gelegen, siedelten bereits in der Antike hier diverse Ethnien. Aufgrund von Ausgrabungen geht man davon aus, dass spätestens seit dem sechsten Jahrhundert vor Christus eine griechische Siedlung bestand.
Der Stadtname geht auf die griechische Kolonie Odessos zurück, die sich angeblich in der Gegend befand. Katharina die Große gründete die Stadt aufgrund ihrer günstigen Lage, die es ermöglichte einen Marine- und einen Handelshafen zu bauen. Der Hafen trug zur globalen Vernetzung Odessas bei. Einen kosmopolitischen Charakter erhielt die Stadt außerdem durch ihre vielfältige Bevölkerung aus zahlreichen Ländern. Es lebten dort Menschen aus Albanien, Bulgarien, der Krim, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, der Türkei und Russland.

Der russische Schriftsteller Alexander Sergejewitsch Puschkin schrieb über Odessa: „Die Stadt, wo die Luft von ganz Europa erfüllt ist, Französisch gesprochen wird und es europäische Zeitungen und Zeitschriften zu lesen gibt.“ Odessa war ein weltoffener und kultureller Schmelztiegel vor allem zur Zeit des Russischen Reiches.

Für Juden und Jüdinnen war es nicht möglich, sich in Moskau und Sankt Petersburg niederzulassen, deshlab kamen viele nach Odessa. Die Stadt wurde zum Anziehungspunkt für jüdische Menschen aus Russland und Teilen Osteuropas. Doch das jüdische Herz der Stadt ging im Zweiten Weltkrieg verloren. 2017 waren nur noch 1,2 Prozent der Bevölkerung jüdisch.

Am 22. Februar 2022 begann der russische Überfall auf die Ukraine mit dem strategischen Ziel die Küstenregion zu besetzen und Odessa einzunehmen. Bereits am ersten Tag wurden Luftangriffe auf die Stadt geflogen.

Sehenswürdigkeiten

Bekannt ist Odessa für seine Schönheit und das milde Klima. Vor Putins Angriff lag die Zahl der Touristen bei drei Millionen pro Jahr. Seit dem Krieg bleiben die meisten Touristen aus dem Ausland fern, lediglich Soldaten und Menschen aus benachbarten Regionen besuchen die Stadt, um sich von den Schrecken des Krieges zu erholen.

Eine Sehenswürdigkeit Odessas ist die Potemkin-Treppe, die mit ihren 192 Stufen vom Denkmal der Heiligen Katharina zum Hafen der Stadt führt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der aus dem 19. Jahrhundert stammende Woronzowski-Palast, der im englischen Palaststil erbaut wurde. Als schönste Straße der Stadt gilt die Deribasowskaja Straße, sie war eine touristische Attraktion und beliebter Treffpunkt von Einheimischen. 

Als Wahrzeichen der Stadt gilt das prachtvolle Operenhaus, das von den Wienern Ferdinand Fellner und Hermann Helmer erbaut und 1887 eröffnet wurde. Es ist das schöpferische Meisterwerk der beiden Architekten. Am Ende der Straße liegt der malerische Tara-Shevchenko-Park von Odessa, der zwischen der Altstadt und der Uferpromenade liegt. Hier wird der literarische Bezug der Stadt durch die Parkbänke in Form von aufgeschlagenen Büchern unmittelbar sichtbar.

Wirtschaft

Der Hafen von Odessa hat seit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 an Bedeutung gewonnen. Er ist für die ukrainische Wirtschaft überlebenswichtig und gilt als größter ukrainischer Seehafen am Schwarzen Meer.

Odessa liegt 300 Kilometer von der Krim entfernt und ist für Schiffe aus Europa gut erreichbar. Vor dem russischen Überfall auf die Ukraine waren 10 500 Technologieunternehmen und 150 Tech-Firmen in Odessa ansässig. Seit Kriegsbeginn haben sich diese Zahlen deutlich erhöht, viele Firmen sind vor allem aus Kiew und Lviv nach Odessa gezogen. Die Stadt ist damit trotz des Krieges auf dem Weg zum "Technologie-Hub Nummer 1 der Ukraine".

Universitäten und Schulen

Mit der National Universität Odessa I. I. Metschnikow hat eine der ältesten und bedeutendsten Hochschulen der Ukraine in der Stadt ihren Sitz, zu der auch das Astronomische Observatorium Odessa gehört. Weitere Universitäten sind: die Staatliche Polytechnische Universität Odessa, die Staatliche Marineuniversität Odessa, die Nationale Medizinische Universität Odessa, die Südukrainische Staatliche Pädagogische K.-D.-Uschinski-Universität Odessa und die Nationale Wirtschaftsuniversität Odessa. Darüber hinaus gibt es das Konservatorium Odessa und einige weitere Akademien wie beispielsweise die Militärakademie Odessa.

Kultur und Veranstaltungen

Odessa beherbergt eine reiche Kulturlandschaft, gehört zum Weltkulturerbe und wird auch die Stadt der Bücher genannt. Ihr berühmtester literarischer Einwohner war Alexander Puschkin.

Von den Zerstörungen des Krieges sind unter anderem auch bedeutende Kulturdenkmäler der Stadt betroffen. Im historischen Zentrum von Odessa wurden Trend 2024 mehrere Museen beschädigt. Angegriffen wurden das Archäologische Museum, das Schifffahrtsmuseum am Hafen und das Literaturmuseum, das in einem repräsentativen Gebäude untergebracht war. Schwer getroffen wurde auch die 1794 gegründete, bedeutende Verklärungskathedrale am Rande der Altstadt.

Seit 2015 bestand das Literaturfestival in Odessa, das jährlich internationale Autor:innen anzog.

Spezialitäten

Die ukrainische Küche ist eine Mischung aus russischer, polnischer, türkischer und sogar deutscher Küche.
Kartoffeln werden häufig in Gerichten verwendet. Das Nationalgericht ist Borschtsch, eine Gemüsesuppe mit roter Bete als Hauptzutat. Die Suppe hat in der Ukraine ihren Ursprung und bedeutet übersetzt rote Bete. Eine weitere Spezialität sind Wareniki, gekochte Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen, wie Pilzen, Fleisch oder Kartoffeln.

Entwicklung der Städtepartnerschaft

Städtepartnerschaften gründen meistens durch die Vergleichbarkeit der Größe, infrastruktureller Voraussetzungen sowie über Besonderheiten einer Kommune. Die Städtepartnerschaft Mainz – Odessa, gründet auf Solidarität mit der Ukraine, der Stadt und ihren Einwohnenden.

Auf den ersten Blick gibt es zwischen Odessa und Mainz große Unterschiede: Odessa ist viermal so groß wie Mainz, Odessa ist eine junge Stadt, Mainz ist über 2000 Jahre alt. Dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten der beiden Städte. Beide Regionen gelten als Schmelztiegel vieler Kulturen, Sprachen und Religionen. Mainz und Odessa gehören jeweils zum größten Weinanbaugebiet ihres Landes. Beide Städte waren Zentren des jüdischen Lebens, heute zählt die jüdische Gemeinde in Mainz rund 1000 Mitglieder, darunter auch einige aus Odessa.

Kontakt

Städtepartnerschaftsverein

Städtepartnerschaftsverein Mainz – Odessa e. V.,
An der Ochsenwiese 6,
55124 Mainz.
vorstandmainz-odessade

Links

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Denkmal Hezog de Richelieu in Odessa und Gutenbergdenkmal in Mainz Igor Belov
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