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Klimaschutz und Klimaanpassung in Mainz
Luftaufnahmen Mainzplus (Foto: Dominik Ketz)
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KIPKI-Projekte

Erfahren Sie mehr über die Projekte des Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation (KIPKI).

Was ist KIPKI?

Kommunen spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Anpassung an dessen Folgen. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) ins Leben gerufen, um allen rheinland-pfälzischen Kommunen Fördermittel für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelfolgenanpassung zur Verfügung zu stellen.

Das Programm umfasst insgesamt 250 Millionen Euro. 180 Millionen Euro werden als Pauschalförderung an alle Verbandsgemeinden, Städte und Kreise verteilt, ohne dass ein Eigenanteil notwendig ist. Das Fördervolumen für die Landeshauptstadt Mainz beträgt 9.536.155,52 Euro und soll Maßnahmen aus dem Masterplan 100% Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel fördern.

Welche Projekte sind in Mainz geplant?

Klassenraumbeleuchtung am Frauenlob-Gymnasium

Die vorhandene Beleuchtung wird auf energiesparende LED-Beleuchtung umgerüstet. Die vorhandenen Leuchten sollen nach Möglichkeit auf LED umgebaut werden, bei den anderen Leuchten werden komplett neue LED-Leuchten eingebaut. Die Flur- und Treppenhausbeleuchtung wird auf Bewegungsmelder geschaltet. 

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Reduzierung des Stromverbrauches um 2/3 und damit einhergehende Senkung des CO2-Ausstoßes für die Erzeugung des verbrauchten Stroms.

Standortverbesserung an Bestandsbäumen zur Erhöhung der Resilienz für kommende Trockenperioden

Städtische Grünflächen und Stadtbäume binden CO2, verbessern die Luftqualität und sind von gestalterischer Bedeutung. Ihre Transpiration sorgt für eine Abkühlung der Umgebungsluft, ein wichtiger Beitrag, um innerstädtischen Hitzeinseln entgegenzuwirken. Um diese wichtigen Funktionen voll erfüllen zu können, müssen die Grünflächen und Bäume gesund und vital sein, was jedoch am Standort Stadt eine Herausforderung darstellt.

Das Ziel dieses Projekts soll daher sein, die Standorte der Bäume mit Hilfe der pneumatischen Bodenbelüftung* zu verbessern, Verdichtungen aufzuheben, mit neuen Nährstoffen zu versorgen, Wurzeln in neuen Bodenbereichen zu fördern und die Wasseraufnahmefähigkeit zu verbessern. Auf diese Weise sollen die wertvollen Bestandbäume revitalisiert, die Lebensdauer erhöht und die Resilienz für kommende Trockenperioden gestärkt werden.

Darüber hinaus wird das Projekt dazu beitragen, den Umgang mit Bäumen in städtischen Gebieten zu optimieren, ihre Anpassung an untypische Standorte zu fördern und ihre Bedeutung für das städtische Ökosystem und die Umwelt zu stärken.

*Die pneumatische Bodenbelüftung ist ein Verfahren zur Verbesserung der Belüftung des Bodens, insbesondere in verdichteten oder schlecht durchlässigen Böden. Dabei wird Druckluft in den Boden eingebracht, um verdichtete Bodenpartikel aufzulockern und den Luft- und Wasserhaushalt zu verbessern.

Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel:
Bäume spielen eine entscheidende und äußerst wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel:

  • Kohlenstoffsenke ⇒ CO2-Aufnahme
  • Transpiration und natürlicher Schatten ⇒ Abkühlung der Umgebung
  • Aufnahme von Luftschadstoffen ⇒ Verbesserung der Luftqualität
  • Wurzelsysteme regulieren den Wasserkreislauf & stabilisieren den Boden
  • Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten

Zentrale, stadtweite Management- und Bedieneinrichtung bei der Gebäudewirtschaft Mainz

Aktuell werden rund 50 städtische Liegenschaften bzw. etwa 120 Einzelgebäude durch die Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) über drei unterschiedliche, herstellerspezifische Gebäudeleitsysteme betreut, die untereinander nicht kommunizieren können und keinen Datenaustausch ermöglichen.

Mit der Förderung soll eine zentrale Management- und Bedieneinrichtung (MBE) eingeführt werden, die ein stadtweit einheitliches System schafft. Alle neuen Automationsstationen sollen über diese MBE gesteuert werden und ein intelligent vernetztes, flexibles und transparentes Gebäudeautomationssystem auf Basis eines standardisierten Kommunikationsprotokolls bilden. 

Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende:

Die Einführung von Gebäudeleittechnik-Software, der Einsatz von Softwarelösungen sowie die Erweiterung und Anwendung auf weitere Liegenschaften, können eine Vielzahl von klimafreundlichen Auswirkungen haben. Nachfolgend einige Bereiche, in denen diese Technologien zu Ressourceneinsparungen führen können:

  • Energieeffizienz: effizientere Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) sowie Beleuchtungssystemen.
  • Ressourcenmanagement: bessere Überwachung und Steuerung von Ressourcen wie Wasser, Strom und Gas.
  • Lastmanagement: Erkennung und Steuerung von Lastspitzen, Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs durch optimierte Lastverteilung. Lastspitzen abzufahren bedeutet auch Kostenreduktion für den Betrieb und Entlastung der Kraftwerke bzw. bei der Stromproduktion.
  • Raumoptimierung: Optimierung der Raumauslastung und Identifizierung ungenutzter Bereiche.
  • Datenanalyse und Optimierung: Identifizierung von Schwachstellen und ineffizienten Bereichen durch die Sammlung und Analyse von Daten zur Gebäudenutzung und -leistung.
  • Einheitliche Kontrolle: Anstatt verschiedene Teile des Systems einzeln zu steuern, ermöglicht die zentrale Steuerung, alle Komponenten über eine einzige Schnittstelle zu verwalten. Das führt zu einer besseren Übersicht und Koordination.
  • Schnelle Reaktionszeit: Probleme oder Störungen können schneller erkannt und behoben werden, da alle Informationen an einer Stelle zusammenlaufen. Dies ermöglicht es dem Management, sofort auf Abweichungen zu reagieren und Ausfallzeiten zu minimieren. 

Smart City – Bodenfeuchtigkeitsüberwachung zur Steuerung der Bewässerung von Jungbäumen

Um die bedarfsgerechte Anwuchspflege bzw. das Bewässern besser zu steuern und eine volle Etablierung von Jungbäumen bzw. Neupflanzungen vor allem im innerstädtischen Bereich zu erreichen, können Bodenfeuchtigkeitssensoren eingesetzt werden. Solche Sensoren messen die vorherrschende Bodenwasserspannung (= die Kraft, mit der das Bodenwasser im vorhandenen Porensystem „festgehalten“ wird bzw. die von der Pflanze aufgebracht werden muss, um dem Boden Wasser zu „entziehen“).

Mit fortschreitender Abtrocknung des Bodens/Substrats steigt die Bodenwasserspannung an, da das verbleibende Wasser immer stärker in den Poren gebunden wird. Mittels Funksender werden die Daten der Sensoren an eine Web-Plattform gesendet, so kann jederzeit der aktuelle Zustand der Bodenfeuchte überwacht werden. Auf dieser Grundlage werden dann dynamische Bewässerungsstrategien für die Bäume ausgesprochen. Somit können die Sensoren wie ein Frühwarnsystem bei trockenen Standortverhältnissen eingesetzt werden.

Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel:

Bäume spielen eine entscheidende und äußerst wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel:

  • Kohlenstoffsenke ⇒ CO2-Aufnahme aus der Atmosphäre
  • Transpiration und natürlicher Schatten ⇒ Abkühlung der Umgebung, Verringerung der Hitzebelastung in städtischen Gebieten
  • Aufnahme von Luftschadstoffen ⇒ Verbesserung der Luftqualität
  • Wurzelsysteme regulieren den Wasserkreislauf und schützen durch die Stabilisierung des Bodens vor Erosion
  • Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten

Zehn E-Kolonnenwagen im Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz

Sieben aktuell im Entsorgungsbetrieb-Fuhrpark befindliche Kolonnenwagen mit Dieselantrieb (Baujahr 2013 und älter) werden durch zehn Kolonnenwagen mit Elektroantrieb ersetzt. Das Ziel des Projekts ist eine kontinuierliche Umstellung des Fuhrparks auf alternative Antriebstechnologien (Elektromobilität).

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:

Hohe Einsparung an Treibhausgasen.

Sechs E-Abfallsammelfahrzeuge im Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz

Vier aktuell im Entsorgungsbetrieb-Fuhrpark befindliche Abfallsammelfahrzeuge mit Dieselantrieb (Baujahr 2013 und älter) werden durch sechs Abfallsammelfahrzeuge mit Elektroantrieb ersetzt. Der Fahrzeugeinsatz ist für die Abfalleinsammlung im innenstädtischen Bereich geplant, um gerade in diesem hochbelasteten Areal zur Emissionsminderung und Verbesserung der Luftqualität beizutragen. Ziel ist eine kontinuierliche Umstellung des Entsorgungsbetrieb-Fuhrparks auf alternative Antriebstechnologien (Elektromobilität).


Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Hohe Einsparung an Treibhausgasen.

LED - Flutlichtanlage auf Sportplätze

Die bestehende Flutlichtanlage wird auf LED Flutlichtstrahler umgerüstet. Das Projekt umfasst die Demontage und Entsorgung der alten Flutlichtstrahler, Montage der Traverse, LED-Flutlichtstrahler und des elektronischen Vorschaltgerät im Sockel der Flutlichtmast sowie die Lichtplanung für die benötigte Ausleuchtung des Spielfeldes.


Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Reduktion des Stromverbrauches sowie der CO2-Emissionen.

Energie- bzw. Batteriespeicher auf dem Zentralklärwerk

Durch die Installation eines 3,5 MW/3,6 MWh Batteriespeichers soll der Eigenbedarf der Kläranlage Mainz sichergestellt werden.

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Die Maßnahme steigert den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom. Der Strombezug aus dem öffentlichen Netz wird reduziert. Der Energiespeicher stellt Notstrom für das Klärwerk zur Verfügung.

Photovoltaik-Anlagen im Standort Zentralklärwerk Mainz u.a.

Im Standort Zentralklärwerk Mainz und an weiteren Standorten des Wirtschaftsbetriebs Mainz werden 13 weitere Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 920 kWp zur Erhöhung der Eigenproduktion errichtet. Durch die zusätzlichen 10 Photovoltaik-Anlagen auf dem Zentralklärwerkgelände wird es möglich die geplante vierte Reinigungsstufe überwiegend mit regenerativer Energie zu betreiben.

Sieben der angedachten Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von ca. 540 kWp sollen auf vorhandene Dachflächen von Bestandsgebäuden sowie die Dachfläche der neu geplanten und bis 2026 gebauten vierten Reinigungsstufe installiert werden, weitere drei Anlagen mit einer Leistung von weiteren ca. 280 kWp werden auf Freiflächen auf dem Zentralklärwerkgelände installiert.

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Der erzeugte grüne Photovoltaik-Strom dient zu 100% der Eigenstromversorgung. Hierdurch wird ermöglicht, eine zusätzliche vierte Reinigungsstufe mit eigenerzeugtem regenerativem Strom zu betreiben.

LED-Beleuchtung Turnhalle Schulgebäude

Umrüstung der aktuellen Hallenbeleuchtung in der Alten Turnhalle der IGS Bretzenheim sowie der Turnhalle der Pestalozzischule auf energiesparende LED-Beleuchtung.

Die vorhandene Beleuchtung soll durch moderne stromsparende LED Beleuchtung erneuert werden. Teilweise sollen die vorhandenen Leuchten auf LED umgebaut werden, wo dies möglich ist und bei den anderen Leuchten werden komplett neue LED Leuchten eingebaut.

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Reduzierung des Stromverbrauches um 2/3 und damit einhergehende Senkung des CO Ausstoßes für die Erzeugung des verbrauchten Stroms.

Förderprogramm Photovoltaik-Speicher

Errichtung von Stromspeichern in Verbindung mit neu gebauten Photovoltaik-Anlagen für Mainzer Bürger:innen.

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:

Mit zunehmendem Anteil von Solarenergie am deutschen Strommix reduziert sich dessen Emissionsfaktor. Vor allem in Ballungsräumen ist der Ausbau von Solarenergie zumeist die wesentliche Stellschraube zur Dekarbonisierung des Energiesystems. Die Förderung von Speichern erhöht die Eigennutzung des Solarstroms und attraktiviert so den Bau und Betrieb von Solarenergie am Strommix.

Förderprogramm für Lastenräder

Durch das Programm gefördert werden soll der Erwerb von Lastenfahrrädern und elektrischen Lastenfahrrädern in der Grundausstattung nebst einem festverbauten Transportaufbau für Privatpersonen mit Erstwohnsitz in Mainz.

Beitrag zum Klima und zur Energiewende:
Das Programm fördert den Umstieg von konventionellen, emissionsintensiven Fahrzeugen auf emissionsfreie oder –arme Alternativen. Lastenräder können emissionsintensive Fahrzeuge ersetzen, insbesondere im innerstädtischen Raum sowie auf kurzen Transportwegen. Ihre Nutzung hat somit direkte Auswirkungen auf die Reduktion von Treibhausgasen, Luftverschmutzung und den Energieverbrauch im urbanen Verkehr. 

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