Kommunale Wärmeplanung
Worum geht es?
Die Wärmeversorgung trägt in Deutschland erheblich zum CO₂-Ausstoß bei. Hauptursache dafür ist der Einsatz fossiler Brennstoffe wie Gas und Öl, die größtenteils aus dem Ausland importiert werden. Die Wärmewende ist eine große Herausforderung für den Gebäudesektor in Deutschland. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen alle Gebäude weniger Wärme verbrauchen und mehr erneuerbare Energien nutzen. Ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die kommunale Wärmeplanung.
Was ist die kommunale Wärmeplanung?
Die Kommunale Wärmeplanung ist ein Konzept, bei dem Städte und Gemeinden langfristig planen, wie sie ihre Gebäude umweltfreundlich und effizient beheizen können. Es dient der strategischen Erschließung bestehender Potenziale in einer Kommune und der Koordination von Investitionsentscheidungen mit Blick auf die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung des Gebäudebestands.
Sie beruht auf einem neuen Gesetz, das seit dem 01.01.2024 gilt. Dieses Gesetz heißt „Wärmeplanungsgesetz“ (WPG) und soll helfen, die Wärmeversorgung in Städten besser zu planen. Ziel ist es, Energie einzusparen, die Energieversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen und den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zu verringern.
Der Wärmeplan enthält Empfehlungen für verschiedene Gebietstypen und Energiequellen, aber keine Pflichten für die Gebäudeeigentümer. Er ist somit ein strategischer und kein Umsetzungsplan.
1. Bestandsanalyse
Zuerst werden die bestehenden Wärmeversorgungssysteme und Energiequellen (zum Beispiel Gas, Öl, Fernwärme) sowie der Energieverbrauch im gesamten Stadtgebiet geprüft.
2. Potenzialanalyse
Analyse der Potenziale von erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel Solarenergie, Geothermie oder unvermeidbarer Abwärme im Stadtgebiet Mainz.
3. Zielszenario
Die Wärmeplanung legt klare Ziele fest, wie die Reduktion von Treibhausgasemissionen und die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien in der Wärmeversorgung bis zu den Zieljahren schrittweise erfolgen können.
4. Umsetzungsstrategie
Das Gesetz verpflichtet die Kommunen außerdem, regelmäßige Updates des Wärmeplans vorzulegen. Dies gewährleistet eine langfristige Planungssicherheit für alle Bürger:innen sowie für die in der Stadt Mainz handelnden Akteur:innen wie die Handwerker:innenschaft und Unternehmen.
Wann startet die kommunale Wärmeplanung in Mainz?
Die Erarbeitung erfolgt mithilfe eines externen Dienstleisters von Dezember 2024 bis Juni 2026. Dazu wurde ein ämterübergreifendes Projektteam gebildet, das auch die Mainzer Stadtwerke mit relevanten Beteiligungsgesellschaften umfasst.
Beschlusslage in Mainz
Die kommunale Wärmeplanung ist als Maßnahme in der Fortschreibung des Masterplans 100% Klimaschutz beschlossen worden (1423/2022).
Erklärvideo: Wie funktioniert die kommunale Wärmeplanung?
Weiterführende Informationen
Als Grundlage für die anstehende kommunale Wärmeplanung dient der 2023 veröffentliche Wärmemasterplan 2.0 (siehe auch Beschluss Stadtrat 1195/2023), der federführend von den Mainzer Stadtwerken erstellt wurde. Dieser gibt bereits eine fachliche Einschätzung zu Vorzugsgebieten für bestimmte zentrale oder dezentrale Wärmeversorgungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse des Wärmemasterplans finden Sie unter untenstehendem Link.