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Römersteine

"Doch wer die Fülle des Wassers sieht, das so geschickt in die Stadt geleitet wird, um öffentlichen Zwecken zu dienen ...; wer die hohen Aquädukte betrachtet, die erforderlich sind, um die richtige Beförderung zu garantieren; wer an die Berge denkt, die deshalb durchstoßen, und die Täler, die aufgefüllt werden mussten, der wird zugeben, dass der Erdkreis nichts Bewundernswerteres aufzuweisen hat." - Plinius der Ältere brachte den Stolz der Römer auf ihre Erfindung auf den Punkt.

Mit Hilfe eines Aquädukts wurde auch das römische Legionslager auf dem Kästrich mit frischem Quellwasser aus Mainz-Finthen ("ad fontes") versorgt. Die Römersteine sind die verbliebenen Zeugen der antiken Wasserleitung, der höchsten nördlich der Alpen.

Römersteine auf einen Blick

Zahlen, Daten, Fakten

Errichtet: Um 70 nach Christus

Historisches

In der römischen Antike diente Wasser nicht zuletzt zur Sicherung des Lebensstandards der Bevölkerung. Mit Hilfe eines Aquädukts konnte das wertvolle Nass über Kilometer in die Militärlager und Städte transportiert werden. Mit der Wasserleitung in Mainz verwirklichte die antike Besatzungsmacht geradezu einen architektonischen Superlativ: das höchste Aquädukt nördlich der Alpen.

Das Legionslager benötigte Wasser in großen Mengen. Rechnet man pro Soldat mit einem Tagesverbrauch von 2,5 Litern, so transportierte das Aquädukt mindestens 30.000 Liter am Tag. Denn in Mogontiacum waren rund 12.000 Legionäre stationiert.

Von dem etwa neun Kilometer entfernten Quellgebiet im Stadtteil Finthen aus verlief die Leitung zunächst unterirdisch. Wegen des zunehmenden Gefälles führte sie dann aber oberirdisch weiter. Sie endete auf dem heutigen Gelände der Universitätskliniken.

Architektur

Um den größten Höhenunterschied in Zahlbach zu überwinden, brauchten die Pfeiler eine Höhe von bis zu 30 Metern. Der Abstand von Pfeilermitte zu Pfeilermitte betrug 8,50 Meter. Das Wasser floss in der Rinne im oberen Teil des Pfeilers. Die Rinne maß etwa 40 mal 90 Zentimeter.

Die Quaderummantelung der Pfeilerkerne wurde in späteren Jahrhunderten für andere Bauwerke benutzt.

Heute

Heute sind von den Pfeilern des Aquädukts nur noch 59 Stück sichtbar. Sie haben eine Höhe von sieben Metern. Die Römersteine im Stadtteil Bretzenheim-Zahlbach können besichtigt werden.

An das Aquädukt erinnern neben den Römersteinen nur noch die Pfeilerfundamente am Universitätssportplatz. Sie wurden in den 1950er-Jahren beim Bau der Sportanlage der Universität gefunden und einige Meter von ihrem ursprünglichen Fundort versetzt aus dem originalen Material wiederaufgebaut.

Erhalten ist auch ein Mauerstück des Verteilerbeckens, das sich auf dem Gelände der Universitätskliniken befindet.

Kontakt / Lage

Untere Zahlbacher Straße
55131 Mainz