Meenzer Sommerstraßen

Meenzer Sommerstraßen sind ein einfaches Instrument, vor allem dicht bebaute Stadtteile kinderfreundlicher zu gestalten und die Aufenthaltsqualität für Anwohnende im öffentlichen Raum zu verbessern.

Durch eine zeitlich begrenzte Sperrung eines Straßenabschnitts für den Durchfahrtsverkehr und der öffentlichen Parkplätze kann der Straßenraum so für Kinder zum Spielen und für die Nachbarschaft als Treffpunkt erschlossen werden.

Für Einsatzfahrzeuge, Menschen eingeschränkter Mobilität und Anlieger:innen muss die Durchfahrt natürlich zu jederzeit gewährleistet sein.

Eine Meenzer Sommerstraße entsteht in Zusammenarbeit zwischen interessierten Bürger:innen und der Stadtverwaltung Mainz.

Auf Anregung von Bürger:innen vor Ort kann nach Vorlage und Prüfung aller Unterlagen eine Meenzer Sommerstraße eingerichtet werden und durch die Verwaltung für den Durchfahrtsverkehr sowie für das Parken im öffentlichen Raum gesperrt werden.

Der Straßenraum kann in dem Zeitraum der Sperrung zum Beispiel von Kindern zum Spielen oder sogar für Unterricht im Freien genutzt werden, er steht dann allen Bürger:innen einfach zum Verweilen, für Sporteinheiten oder Aktionen für die Nachbarschaft zur Verfügung.

Temporäre Spielstraßen werden von den Anwohner:innen initiiert und organisiert und fördern die gute Nachbarschaft.

Meenzer Sommerstraßen sind sehr flexibel und jederzeit reversibel – probieren Sie es einfach einmal aus!

Für eine möglichst unkomplizierte Umsetzung der Meenzer Sommerstraßen helfen folgende Kriterien bei der Auswahl möglicher Straßen, oder Straßenabschnitte:

• Nebenstraßen (Straßen des untergeordneten Straßennetzes)
• Straßen an Kitas oder Schulen
• ohne ÖPNV- Haltestellen
• wenig Zufahrten, Tiefgaragen oder private Parkplatzanlagen (die Zufahrt zu privaten Parkflächen wie Garagen, oder Höfe muss auch während der Sperrung gewährleistet werden)
• ohne Baustellen und Umleitungsrouten
• gut zu überblickender Straßenabschnitt
• möglichst kein Kopfsteinpflaster
• Beschattung durch Bäume
• Anliegende Gastronomie oder Gewerbe

Die Zufahrt zu privaten Zufahrten und von in ihrer Mobilität eingeschränkten Anwohnenden muss immer gewährleistet sein.

Meenzer Sommerstraßen können als einmalige (mehrere Tage/ Wochen am Stück) Aktion durchgeführt werden, oder als wiederkehrende Aktion, z.B. jede Woche an einem bestimmten Wochentag. Der große Vorteil eines wöchentlichen Termins ist die Routine, die sich in der Anwohnerschaft einstellt, ähnlich wie bei den Sperrungen für einen Wochenmarkt. Ein monatlicher Termin gerät leicht in Vergessenheit und muss stärker beworben werden.

Es wird empfohlen, die Aktion auf bestimmte Uhrzeiten (z.B. von 8 bis 18 Uhr) zu begrenzen. Außerhalb des Aktionszeitraums ist das Ordnungsamt bei Störung der Ruhezeiten zuständig.

• Nur gemeinsam kann eine Meenzer Sommerstraße gelingen. Nehmen Sie Rücksicht auf Wünsche und Bedürfnisse der Nachbar:innen.
• Bitte denken Sie bei Ihren Aktionen an die Nachbarschaft, halten Sie ihre Aktionen unplugged, selbstgemacht, kreativ und nachbarschaftlich
• Kommen Sie ins Gespräch miteinander: Eine Nachbarschaft ist erst dann richtig lebendig, wenn Groß und Klein, Jung und Alt miteinander reden, Verständnis füreinander zeigen und sich gegenseitig unterstützen. Konflikte können oft durch ein Gespräch gelöst werden. In festgefahrenen Situationen kann die Ansprechperson versuchen zu schlichten.

• Eine Straße zur "Meenzer Sommerstraße" zu machen erfordert Engagement. Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall! Wenn die Sommerstraße erst einmal loslegen kann, freuen sich nicht nur die Kinder. Auch Erwachsene können sich treffen und austauschen und den Straßenraum für Freizeitaktivitäten nutzen. Dadurch wird der Straßenraum als attraktiver öffentlicher Raum wahrgenommen und verbessert das nachbarschaftliche Miteinander in der Straße.
• Es wird empfohlen, dass sich  mindestens 3 Personen finden, die die Nachbarschaftsstraße gemeinsam organisieren. Es wird empfohlen eine Ansprechperson für den Kontakt mit der Stadtverwaltung auszuwählen, da so der Informationsfluss gesichert und die Kommunikation erheblich erleichtert wird.
• Vor Ort sollten die Organisator:innen gut zu erkennen und jederzeit ansprechbar sein. Der Beginn und das Ende der Spielstraße sollte mit einem offiziellen Akt eingeläutet werden.
• Die Organisator:innen sollten darauf achten, dass Müll entsorgt wird und der Straßenbereich aufgeräumt wird.
• Die Organisator:innen sind das Herz der Meenzer Sommerstraßen ohne deren Engagement so eine Straße nicht umzusetzen ist. Sie sind keine Wachpersonen, sondern sollen genauso Freude an der Sommerstraße haben, wie alle anderen auch!
• Eine Einbindung von anliegenden Institutionen wie Kitas oder Schulen, oder Gewerbe und Gastronomie erhöhen den Erfolg und die Akzeptanz der Aktion.

• Befragung und Information der Nachbarschaft im Voraus
• Besichtigung und Auswahl des Straßenabschnitts
• Auflistung von mindestens 3 aktiv begleitende Personen
• Nennung einer Hauptansprechperson und Kontaktperson für die Stadtverwaltung
• die genaue Bezeichnung des Straßenabschnitts
• eine Projektskizze
• exakte Benennung der Sommerstraßenzeiten (Wochentag(e), Uhrzeit, gegebenenfalls Rhythmus)
• Eine Ansprechperson muss über den gesamten Aktionszeitraum erreichbar sein (außerhalb des Aktionszeitraums ist das Ordnungsamt für die Wahrung der Ruhezeiten zuständig)